Nach kleinem Zwischenstop in netten Nelson sind Kelly und ich mal wieder auf eine Farm zum WWOOFen gegangen. In Ordnung, nicht erschrecken: Unser Gastgeber Mike war um die 70 Jahre alt, hatte einen Krebs, der sich in spastischer Laehmung auf seine Beine ausgewirkt hat (ist aber trotzdem munter Auto gefahren, was mir Angstzustaende beschert hat) und hat gegen Krankheit und Alter mit einer guten Menge sanfter Drogen gekaempft.
Es gab Kopost-Toiletten (die weiterentwickelte Form des ordinaeren Plumsklos), Solar-Duschen (nachts wird das Wasser kalt) und jede Menge gesundes Gemuese aus dem Garten: Die ersten selbstgeernteten Zuchini, Bohnen und Auberginen meines Lebens, lecker!
Ueber die eine oder andere extrem verdaechtige Pflanze bin ich im Gewaechshaus jedoch auch gestolpert, haha.
Wir haben eine gemuetliche Woche verlebt, die ausserordentlich leichte Arbeit bestand unter anderem aus:
- die Muell- und Schutthaufen des alten Mannes umzuorganisieren
- Aepfel zu schnippeln um Kompott herzustellen
- durch den Gemuesegarten wandern und ernten, was reif ist
Auch ein bisschen Unkraut jaeten, Pferdemist und Heu auf den Komposthaufen bugsieren und Unterholz entfernen (Dornenranken, yeah!) waren dabei, konnten die Stimmung aber nicht trueben.
Unser Mit-WWOOFer Ren hat zwar jeden Tag geduscht, in einer Woche allerdings lediglich einmal sein T-Shirt und keinmal seine Unterwaesche gewechselt, was zusaetzlich fuer gute Stimmung bei Kelly und mir gesorgt hat.
Nach diesem weiteren sehr lehrreichen WWOOF-Abenteuer haben wir beschlossen, uns in unsere erste mehrtaegige Wanderung zu begeben. Zwei Tage Abel Tasman! Bekannt fuer kristallklares Wasser und goldene Straende umrahmt von dichtem Regenwald, sind Fotos dieses Nationalparks in so ziemlich jedem Werbeprospekt fuer Neuseeland enthalten. Jeder Torist respektive Reisende, der was auf sich haelt, muss also zumindest eine Tagestour dorthin einplanen - wenn nicht sogar mehrere. Und fuer die ganz kecken Gesellen gibt es sogar die Option, Kajak zu fahren (man ahnt es: Dafuer hatten Kelly und ich kein Geld). Um also nichts zu verpassen, sind wir zwei Tage wandern gegangen, durch schoenen Regenwald und an huebschen Straenden vorbei. Hach.
Tag eins: Von Tonga Bay nach Anchorage Bay.
Tolles Wetter, alles gut. Unser Stueck vom Paradieskuchen haben wir uns damit definitiv abgeschnitten.
Ein Wassertaxi brachte uns von unserem Ausgangspunkt Marahau nach Tonga Bay. Waehrend der Fahrt sind wir an einer kleinen Schule Hectordelphine vorbeigekommen und haben fuer etwa 20 Minuten gestoppt. Die ersten echten Delphine in freier Wildbahn meines Lebens! Suess!
Wandern war auch gut und lecker karottiges Mittagspause. Einen super Tag haben wir mit einer Uebernachtung auf einem Boot abgeschlossen, und ich habe nicht einmal gespuckt!
Tag zwei: Von Anchorage Bay nach Marahau. 13km, 3 Stunden Wanderzeit.
Naja, was soll ich sagen, es hat halt geregnet. Schade. Noch einmal: So langsam herbstelt es hier ein wenig, auch wenn die Baeume ihre Blaetter nicht verlieren.
Straende immer noch gelblich und Meer blaeulich, aber ueber allem hing ein melancholischer Regenschleier. Kalt, nass, bisschen aetzend. Zumindest waren wir also nicht sehr traurig, dass wir aus zwei Tagen nicht drei gemacht haben.
Nach Marahau sind wir nun in Golden Bay, aber darueber blogge ich spaeter. Auch schoen hier!
Ich lebe ein wenig aus meinen Geburtstag zu... Zwanzig wird man ja auch nicht alle Tage!
Man sieht sich aelter,
eure Lilly
Edit: Mir wurde gesagt, die Abel Tasman-Videos saehen "trostlos" aus. Wie? Da ich es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann, einen paradiesischen Platz nicht so darzustellen, wie er gezeigt werden sollte, werde ich noch ein paar mehr Fotos einfuegen. Dankeschoen!
Sonntag, 28. März 2010
Samstag, 27. März 2010
Wo sich Berge und Meer beruehren: Kaikoura
Kelly und ich sind ja jetzt schon vor einer ganzen Weile hier auf der Suedinsel angekommen. Erste Station war Christchurch, das wir eher organisatorisch als touristisch abgehakt haben... Zumindest Joggen war ich mal im ausgesprochen huebschen Stadtpark. Von der angeblich super-europaeischen Innenstadt haben wir allerdings nicht besonders viel gesehen, ich denke, wir haben die Stadt auf spaeter verschoben, da wir eh noch einmal wiederkehren muessen (wenn wir Neuseeland verlassen, schluchz).
Naechster Halt nach alptraumhaften Trampen war Kaikoura. Ohne Details: Was fuer eine Farce! Kaikoura selber war allerdings eine extrem positive Ueberraschung - hatten wir uns doch einen touristenueberlaufenen Ferienort vorgestellt, der ausser wale watching nichts zu bieten hat. Naja, Touristen gab es zwar durchaus in Mengen, aber dafuer auch Seehunde (schon wieder) und Berge, die ganz nah an das Meer rankuscheln. Hoert sich gemuetlich an und sieht spektakulaer und ziemlich dramatisch aus! Besonders bei Sonnenuntergang, hui.
Leider hatten wir kein Geld fuer Wale gucken uebrig, was aber realistisch betrachtet gar nicht soo schlimm ist: An Weihnachten habe ich ja Wale gerettet und bin sogar mit ihnen geschwommen, habe also lahmes im-Boot-sitzen-und-glotzen gar nicht mehr noetig :)
Stattdessen haben Kelly und ich eine kleine Wanderung um die Halbinsel herum gemacht, Seehunde und schoene Landschaften erwartend, wobei wir jedoch leider ein wenig vom Regen ueberrascht wurden. Im Video noch gluecklich, war es spaeter dann doch ziemlich nass und vor allem kalt.Am darauffolgenden Tag hat es dann sogar gehagelt, so langsam holt mich offensichtlich der Herbst ein.
Der eigentliche Plan fuer die naechsten Tage war, einen Wanderweg in den Malborough Sounds (Fjorde und so, Norwegen!) per Mountainbike zu absolvieren. Das einzige Transportmittel, das uns an den Anfang und das Ende des Tracks bringen konnte (das klapperige Auto des geldgierigen Hostel-Inhabers) kam fuer uns nicht in Frage und so fiel dieser Plan leider flach. Havelock haette also auf ganzer Linie enttaeuscht, haetten wir nicht abends im Wald tausende von Gluehwuermchen gesehen. Die Kiwi-Variante ist eine Raupe und haengt bewegungslos von Decken und Waenden, ihr Licht ist kalt und hell. Man hat mehr das Gefuehl in einen ganz nahen, persoenlichen Sternenhimmel zu schauen als in ein Insektengewusel. Magisch, speziell und schwer zu beschreiben. Moechte ich immer wieder sehen!
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Samstag, 6. März 2010
Suedinsel, wir kommen!
Arbeiten in diesem Weingarten war sooo anstrengend, dass ich gar nicht genug Os anfuegen kann!
Wow! Beispiele:
- An einem der Tage haben wir statt der beim WWOOFen vorgesehenen vier Stunden sieben absolviert, - Katherine, unsere Gastgeberin, missbrauchte uns weitgehend als Kuechen- respektive Haushaltsgehilfinnen (v. a. haben wir ihre Waesche gewaschen und die Kueche aufgeraeumt, nachdem sie wie jeden Tag Muffins gebacken hat)
- Uuund an unserem letzten, finalen Tag hat die Sonne so auf uns heruntergebrannt, dass ich die Wendung das Gehirn weichkochen zum ersten Mal voll verstanden habe... Die Luft zwischen heisser Erde und weitem Himmel schien zu gluehen und die ohnehin extrem geschrumpfte Anzahl Gehirnzellen verschmolzen zu Marmelade.
- Nicht schoen!
Mir gingen ein wenig die Rechtfertigungen aus, weiterhin Arbeit zu verrichten; die ich nicht mochte und die mir nicht lag, als wir am Freitag endlich nach Auckland aufgebrochen sind und zum Abschied von Katherine ueberraschend 100 Dollar, etwa 50 Euro, erhalten haben; zum Dank fuer die von ihr vielgeschaetzte Hilfe. Wow! Und ich dachte schon, sie findet die Anwesenheit von jugendlichen Haussklaven irgendwie selbstverstaendlich... Aber so kann man sich taeuschen.
Insgesamt kann ich also konstatieren, dass wir auf diesem Weingut doch halbwegs fair behandelt wurden, auch wenn es sich zeitweilig anders angefuehlt hat, wir einiges ueber Wein gelernt und einige gute Beispiele gekostet haben.
Doch nun also... Auckland noch einmal.
Diesmal zeigt sich die Stadt wirklich von ihrer schoensten Seite, was nicht von ungefaehr kommt... Wir haben uns bei unserer Hippiefreundin Marine einquartiert, mit der ich auch schon in Paihia und Raglan unterwegs war - und sie wohnt stilecht in einer Anarcho-Riesen-WG, einem schoenen, alten Haus, bewohnt von 21 interessanten Menschen. Jeden Abend gibt es leckeres Gemeinschaftsabendessen und ansonsten ist auch alles Essbare mit der Miete abgedeckt, d. h. jeder kann sich einfach aus dem Kuehlschrank bedienen - auch wir, obwohl wir ja nur Gaeste sind. Es herrscht eine enorm lockere Atmosphaehre im ganzen Haus, die wir definitiv vermissen werden... Sowie die netten Konzerte und andere Aktivitaeten, zu denen uns Marine, manchmal irgendwie hyperaktiv, animiert.
Weitere gute Nachrichten: Kelly hat das Auto, Basil, heute verkauft, was zwar traurig, aber auch irgendwie gut ist (sie hat wieder Geld) und wir fliegen morgen Abend auf die Suedinsel! Juchu! Nach ueber fuenf Monaten im Norden gehe ich jetzt also endlich fuer weitere knapp vier Monate in den Sueden, was mich ziemlich gluecklich macht. Heute Abend gibt es Sekt!
Vor allem muessen wir anstossen, da Kelly es geschafft hat, das Auto trotz kaputtem Tacho und Kilometerzaehler fuer fast 500 Euro zu verkaufen (nachdem sie es sich fuer 600 Euro zugelegt hat). Arme Kaeufer waren zwei nette junge Kerle, deutsch und franzoesisch, die mir irgendwie leidtun... Zum einen, da sie auf das Auto wahrscheinlich eine Menge draufzahlen muessen und zum anderen, weil sie trotz Testfahrt den kaputten Tacho nicht bemerkt haben. Irgendwie selber Schuld! Gleichwohl fuehle ich mich irgendwie schlecht, miserabel und gemein...
Zumindest will das mein moralisches Gewissen.
Ich kann mir jedoch nicht helfen, bin in guter Laune und bald in kaelteren Gefilden (fliege ja naeher in Richtung Antarktis!)... Und kann es wirklich kaum noch aushalten! Nur noch ein Mal schlafen, hihi. Mich erwarten Regenwald und Gletscher, Weintrauben-Pfluecken, Kiwi-Streicheln (jaja den Vogel nicht die Frucht gell) hoffentlich mehr Surfing, viele Erfahrungen, neue Freunde und vielleicht sogar ja so etwas aufregendes wie ein Bungee- oder Fallschirmsprung (nachdem ich mich ja in Taupo nicht getraut habe), definitv aber Wanderungen und viel Natur.
Ich wuensche allen Zurueckgebliebenen wie immer, aber von Herzen alles Liebe und hoffentlich baldigen Fruehling (auch wenn das fuer mich natuerlich irgendwie den Herbst einlaeutet, heul), Lilly
Wow! Beispiele:
- An einem der Tage haben wir statt der beim WWOOFen vorgesehenen vier Stunden sieben absolviert, - Katherine, unsere Gastgeberin, missbrauchte uns weitgehend als Kuechen- respektive Haushaltsgehilfinnen (v. a. haben wir ihre Waesche gewaschen und die Kueche aufgeraeumt, nachdem sie wie jeden Tag Muffins gebacken hat)
- Uuund an unserem letzten, finalen Tag hat die Sonne so auf uns heruntergebrannt, dass ich die Wendung das Gehirn weichkochen zum ersten Mal voll verstanden habe... Die Luft zwischen heisser Erde und weitem Himmel schien zu gluehen und die ohnehin extrem geschrumpfte Anzahl Gehirnzellen verschmolzen zu Marmelade.
- Nicht schoen!
Mir gingen ein wenig die Rechtfertigungen aus, weiterhin Arbeit zu verrichten; die ich nicht mochte und die mir nicht lag, als wir am Freitag endlich nach Auckland aufgebrochen sind und zum Abschied von Katherine ueberraschend 100 Dollar, etwa 50 Euro, erhalten haben; zum Dank fuer die von ihr vielgeschaetzte Hilfe. Wow! Und ich dachte schon, sie findet die Anwesenheit von jugendlichen Haussklaven irgendwie selbstverstaendlich... Aber so kann man sich taeuschen.
Insgesamt kann ich also konstatieren, dass wir auf diesem Weingut doch halbwegs fair behandelt wurden, auch wenn es sich zeitweilig anders angefuehlt hat, wir einiges ueber Wein gelernt und einige gute Beispiele gekostet haben.
Doch nun also... Auckland noch einmal.
Diesmal zeigt sich die Stadt wirklich von ihrer schoensten Seite, was nicht von ungefaehr kommt... Wir haben uns bei unserer Hippiefreundin Marine einquartiert, mit der ich auch schon in Paihia und Raglan unterwegs war - und sie wohnt stilecht in einer Anarcho-Riesen-WG, einem schoenen, alten Haus, bewohnt von 21 interessanten Menschen. Jeden Abend gibt es leckeres Gemeinschaftsabendessen und ansonsten ist auch alles Essbare mit der Miete abgedeckt, d. h. jeder kann sich einfach aus dem Kuehlschrank bedienen - auch wir, obwohl wir ja nur Gaeste sind. Es herrscht eine enorm lockere Atmosphaehre im ganzen Haus, die wir definitiv vermissen werden... Sowie die netten Konzerte und andere Aktivitaeten, zu denen uns Marine, manchmal irgendwie hyperaktiv, animiert.
Weitere gute Nachrichten: Kelly hat das Auto, Basil, heute verkauft, was zwar traurig, aber auch irgendwie gut ist (sie hat wieder Geld) und wir fliegen morgen Abend auf die Suedinsel! Juchu! Nach ueber fuenf Monaten im Norden gehe ich jetzt also endlich fuer weitere knapp vier Monate in den Sueden, was mich ziemlich gluecklich macht. Heute Abend gibt es Sekt!
Vor allem muessen wir anstossen, da Kelly es geschafft hat, das Auto trotz kaputtem Tacho und Kilometerzaehler fuer fast 500 Euro zu verkaufen (nachdem sie es sich fuer 600 Euro zugelegt hat). Arme Kaeufer waren zwei nette junge Kerle, deutsch und franzoesisch, die mir irgendwie leidtun... Zum einen, da sie auf das Auto wahrscheinlich eine Menge draufzahlen muessen und zum anderen, weil sie trotz Testfahrt den kaputten Tacho nicht bemerkt haben. Irgendwie selber Schuld! Gleichwohl fuehle ich mich irgendwie schlecht, miserabel und gemein...
Zumindest will das mein moralisches Gewissen.
Ich kann mir jedoch nicht helfen, bin in guter Laune und bald in kaelteren Gefilden (fliege ja naeher in Richtung Antarktis!)... Und kann es wirklich kaum noch aushalten! Nur noch ein Mal schlafen, hihi. Mich erwarten Regenwald und Gletscher, Weintrauben-Pfluecken, Kiwi-Streicheln (jaja den Vogel nicht die Frucht gell) hoffentlich mehr Surfing, viele Erfahrungen, neue Freunde und vielleicht sogar ja so etwas aufregendes wie ein Bungee- oder Fallschirmsprung (nachdem ich mich ja in Taupo nicht getraut habe), definitv aber Wanderungen und viel Natur.
Ich wuensche allen Zurueckgebliebenen wie immer, aber von Herzen alles Liebe und hoffentlich baldigen Fruehling (auch wenn das fuer mich natuerlich irgendwie den Herbst einlaeutet, heul), Lilly
Montag, 1. März 2010
WWOOFing in Martinborough: Weite Himmel und Wein
Kellys und meine Jobsuche in Wellington ist leider trotz immenser Anstrengungen erfolglos geblieben. Ach nein, um ehrlich zu sein, haben wir uns nach einer Weile (zugegebenermassen hat uns die deprimierende Athmosphaere des base-Backpackers wahrscheinlich traege gemacht) mit unserer Arbeitslosigkeit abgefunden und nur noch die verbleibende Zeit Bettenbeziehen, die uns von unserem kleinen Vertrag vorgeschrieben wurde, abgesessen...
Wellington haben wir in dieser Zeit nachhaltig erforscht - in allen Laeden eingekauft, Cafes ausprobiert und abends von Bar zu Bar gehuepft. Klingt, als haette ich eine enorme Menge Geld verschleudert, was nicht ganz wahr ist: Den meisten Spass hatte ich in Wellington in Te Papa, dem unbeschreiblich guten Nationalmuseum, welches, haha, vollkommen kostenfrei ist (trotz irrsinnig aufwendigen, informativen und trotzdem zumeist sehr interessanten Ausstellungen - ausgenommen vielleicht Schotten in Neuseeland). Dorthin bin ich also etwa fuenf mal wiedergekehrt und habe trotzdem das Gefuehl, das Museum nicht entsprechend gewuerdigt zu haben.
Ganz allgemein gesprochen bin ich aus verschiedenen Gruenden trotzdem verdammt froh, Wellington nun nach fast einem Monat verlassen zu haben.
Big Sky Wines ist ein kleines Familienunternehmen: Kleines Holzhhaus neben etwas vernachlaessigtem Weingarten (den wir jetzt auf Vordermann bringen sollen) mitten im Nirgendwo, zur Unterhaltung steht ein Swimming Pool im "Garten" bereit. Landschaftlich betrachtet ist es hier zwiespaeltig: Letztens habe ich etwas von der Monotonie des Neuseelaendischen Inlandes gelesen, was hier definitiv zutrifft.
Schoen, irgendwie (obgleich es mir niemals einfallen wuerde, hier das Adjektiv huebsch zu verwenden), aber bei wolkenverhangenem Himmel auch trist.
Bei Sonnenschein schoen ohne Abstriche, der "weite Himmel", der dem Weingut seinen Namen leiht, ueberzieht die Landschaft dann ueberraschend dominant und selbst die kleinen Huegel am Horizont scheinen den Blick nur umso mehr nach oeben gleiten zu lassen.
Viele liebe Gruesse aus Neuseeland, Lilly
Wellington haben wir in dieser Zeit nachhaltig erforscht - in allen Laeden eingekauft, Cafes ausprobiert und abends von Bar zu Bar gehuepft. Klingt, als haette ich eine enorme Menge Geld verschleudert, was nicht ganz wahr ist: Den meisten Spass hatte ich in Wellington in Te Papa, dem unbeschreiblich guten Nationalmuseum, welches, haha, vollkommen kostenfrei ist (trotz irrsinnig aufwendigen, informativen und trotzdem zumeist sehr interessanten Ausstellungen - ausgenommen vielleicht Schotten in Neuseeland). Dorthin bin ich also etwa fuenf mal wiedergekehrt und habe trotzdem das Gefuehl, das Museum nicht entsprechend gewuerdigt zu haben.
Ganz allgemein gesprochen bin ich aus verschiedenen Gruenden trotzdem verdammt froh, Wellington nun nach fast einem Monat verlassen zu haben.
Kelly hat sich entschlossen, Basil, ihr bzw. irgendwie auch unser Auto, in Auckland zu verkaufen. Auckland! Und ich dachte ja wirklich, ich haette die Stadt los! bevor wir uns dorthin auf den Weg machen, welcher in etwa 650km lang sein wird, sind wir um noch einmal etwas Landlluft zu schnuppern wwoofen gegangen.
Martinborough ist eine kleine Weinregion eine Stunde Fahrt nordoestlich von Wellington, produziert werden mehrheitlich Pinot Noirs und Sauvignon Blancs (die Kiwis haben die Angewohnheit, einen Wein ausschliesslich nach der Rebsorte zu benennen) - ziemlich gute sogar.Big Sky Wines ist ein kleines Familienunternehmen: Kleines Holzhhaus neben etwas vernachlaessigtem Weingarten (den wir jetzt auf Vordermann bringen sollen) mitten im Nirgendwo, zur Unterhaltung steht ein Swimming Pool im "Garten" bereit. Landschaftlich betrachtet ist es hier zwiespaeltig: Letztens habe ich etwas von der Monotonie des Neuseelaendischen Inlandes gelesen, was hier definitiv zutrifft.
Schoen, irgendwie (obgleich es mir niemals einfallen wuerde, hier das Adjektiv huebsch zu verwenden), aber bei wolkenverhangenem Himmel auch trist.
Bei Sonnenschein schoen ohne Abstriche, der "weite Himmel", der dem Weingut seinen Namen leiht, ueberzieht die Landschaft dann ueberraschend dominant und selbst die kleinen Huegel am Horizont scheinen den Blick nur umso mehr nach oeben gleiten zu lassen.
Wir sind in eine harmonische Familiensituation hineingeraten, Brett- oder Kartenspiele mit den beiden Kindern am Abend sind obligatorisch. Die Arbeit im Weingarten (nicht Weinberg, nein, hier ist es flach) ist ziemlich anstrengend, hart und langweilig. Klar: Arbeit, die getan werden muss, wird an jeder mindestens 100m langen Reihe wiederholt.
Kelly gefaellt es hier gut, wesentlich besser als mir, aus verschiedenen Gruenden: Sie mag Kinder mehr als ich, hat kein Problem mit stundenlanger physischer Arbeit (waehrend ich offensichtlich mehr fuers Schreiben und Lernen geboren bin, zumindest so viel Selbsterkenntnis hat sich in Neuseeland schon eingestellt, hihi) und zudem ist sie der erklaerte Liebling unserer Gastgeberin. Aus mir unerfindlichen Gruenden bin ich die Faule; Arbeitsverweigerung habe ich bis jetzt jedoch noch nicht betrieben und fuehle mich momentan etwas verkannt.
Zumindest trinken wir zu jedem Abendessen leckeren Wein.
Das ist doch schon mal was.
Willkommene Abwechslung war unser Ausflug zur Kueste, wir haben eine Seehundkolonie besucht. Seehunde in freier Wildbahn! Yeah, das war schon etwas besonderes! Klasse, die Tiere beobachten zu koennen, wie sie sich natuerlich bewegen. Majestaetisch oder verspielt (aber immer elegant) im Wasser, tollpatschig und zum Knuddeln suess an Land. An ein Exemplar haben wir uns, geschuetzt durch einen Feldbrocken, ganz nahe rangetraut.
Viel besser als im Zoo!
Ich zaehle die Tage bis Freitag (wenn wir uns Richtung Auckland bewegen) und halte durch (denke aber irgendwie auch an unsere nette Bio-Brauerei, in der wiederum ich mich entschieden wohler gefuehlt habe)...
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