Sonntag, 28. März 2010

Wo sich Busch und Meer beruehren: Abel Tasman

Nach kleinem Zwischenstop in netten Nelson sind Kelly und ich mal wieder auf eine Farm zum WWOOFen gegangen. In Ordnung, nicht erschrecken: Unser Gastgeber Mike war um die 70 Jahre alt, hatte einen Krebs, der sich in spastischer Laehmung auf seine Beine ausgewirkt hat (ist aber trotzdem munter Auto gefahren, was mir Angstzustaende beschert hat) und hat gegen Krankheit und Alter mit einer guten Menge sanfter Drogen gekaempft.
Es gab Kopost-Toiletten (die weiterentwickelte Form des ordinaeren Plumsklos), Solar-Duschen (nachts wird das Wasser kalt) und jede Menge gesundes Gemuese aus dem Garten: Die ersten selbstgeernteten Zuchini, Bohnen und Auberginen meines Lebens, lecker!
Ueber die eine oder andere extrem verdaechtige Pflanze bin ich im Gewaechshaus jedoch auch gestolpert, haha.
Wir haben eine gemuetliche Woche verlebt, die ausserordentlich leichte Arbeit bestand unter anderem aus:
- die Muell- und Schutthaufen des alten Mannes umzuorganisieren
- Aepfel zu schnippeln um Kompott herzustellen
- durch den Gemuesegarten wandern und ernten, was reif ist

Auch ein bisschen Unkraut jaeten, Pferdemist und Heu auf den Komposthaufen bugsieren und Unterholz entfernen (Dornenranken, yeah!) waren dabei, konnten die Stimmung aber nicht trueben.
Unser Mit-WWOOFer Ren hat zwar jeden Tag geduscht, in einer Woche allerdings lediglich einmal sein T-Shirt und keinmal seine Unterwaesche gewechselt, was zusaetzlich fuer gute Stimmung bei Kelly und mir gesorgt hat.

Nach diesem weiteren sehr lehrreichen WWOOF-Abenteuer haben wir beschlossen, uns in unsere erste mehrtaegige Wanderung zu begeben. Zwei Tage Abel Tasman! Bekannt fuer kristallklares Wasser und goldene Straende umrahmt von dichtem Regenwald, sind Fotos dieses Nationalparks in so ziemlich jedem Werbeprospekt fuer Neuseeland enthalten. Jeder Torist respektive Reisende, der was auf sich haelt, muss also zumindest eine Tagestour dorthin einplanen - wenn nicht sogar mehrere. Und fuer die ganz kecken Gesellen gibt es sogar die Option, Kajak zu fahren (man ahnt es: Dafuer hatten Kelly und ich kein Geld). Um also nichts zu verpassen, sind wir zwei Tage wandern gegangen, durch schoenen Regenwald und an huebschen Straenden vorbei. Hach.

Tag eins: Von Tonga Bay nach Anchorage Bay.
Tolles Wetter, alles gut. Unser Stueck vom Paradieskuchen haben wir uns damit definitiv abgeschnitten.
Ein Wassertaxi brachte uns von unserem Ausgangspunkt Marahau nach Tonga Bay. Waehrend der Fahrt sind wir an einer kleinen Schule Hectordelphine vorbeigekommen und haben fuer etwa 20 Minuten gestoppt. Die ersten echten Delphine in freier Wildbahn meines Lebens! Suess!
Wandern war auch gut und lecker karottiges Mittagspause. Einen super Tag haben wir mit einer Uebernachtung auf einem Boot abgeschlossen, und ich habe nicht einmal gespuckt!



Tag zwei: Von Anchorage Bay nach Marahau. 13km, 3 Stunden Wanderzeit.
Naja, was soll ich sagen, es hat halt geregnet. Schade. Noch einmal: So langsam herbstelt es hier ein wenig, auch wenn die Baeume ihre Blaetter nicht verlieren.
Straende immer noch gelblich und Meer blaeulich, aber ueber allem hing ein melancholischer Regenschleier. Kalt, nass, bisschen aetzend. Zumindest waren wir also nicht sehr traurig, dass wir aus zwei Tagen nicht drei gemacht haben.



Nach Marahau sind wir nun in Golden Bay, aber darueber blogge ich spaeter. Auch schoen hier!
Ich lebe ein wenig aus meinen Geburtstag zu... Zwanzig wird man ja auch nicht alle Tage!
Man sieht sich aelter,
eure Lilly

Edit: Mir wurde gesagt, die Abel Tasman-Videos saehen "trostlos" aus. Wie? Da ich es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann, einen paradiesischen Platz nicht so darzustellen, wie er gezeigt werden sollte, werde ich noch ein paar mehr Fotos einfuegen. Dankeschoen!

1 Kommentar:

  1. Gabriele Schwerdtner.3. April 2010 um 01:40

    Hallo Lilian,

    herzlichen Glückwunsch zum 20. Geburtstag. Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute, weiterhin viel Spaß in Neuseeland, und gutes Gelingen für alles, was nach Deiner Rückkehr auf Dich zukommen wird. Wird in Neuseeland auch Ostern gefeiert? Dein Leben lang wird Dich an diesem besonderen Tag das Osterfest begleiten.

    Sei ganz herzlich gegrüßt
    Mama

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