Samstag, 10. Oktober 2009

Auckland langweilt, ab in den Norden!


So langsam habe ich mich hier wirklich richtig eingelebt.
Ich lebe seit einer Woche in einem super Hostel, Ponsonby Backpackers, mit wirklich sehr netten und freundlichen Leuten - es ist schoen, hier immer reinkommen zu koennen und jemanden zum quasseln zu haben. Wie in einer Art riesigen, dynamischen WG.
Ich habe schon viele Arten von Menschen kennengelernt, die meisten davon richtig interessant. Die langweiligsten sind die, die mir am aehnlichsten sind: Deutsche, die auch grade fertig sind mit dem Abitur und rumreisen wollen. Gaehn! Das kenn ich alles schon.
Ansonsten: Sexy Franzosen, kiffende Surfer, Schotten und Iren mit schrecklichem Akzent, planlose Chaoten und zielstrebige Karrieristen (ja, auch die trifft man in einem Hostel!)... Wirklich viele Deutsche, was seine Vor- und Nachteile hat.
Staendig ist jemand da, der Lust hat, einen Kaffee oder ein Bier zu trinken. Zwar sind die meisten Bekanntschaften ziemlich fluechtig (das liegt wohl in der Natur der Sache; jeder macht, auf die Lange Sicht hin, sein Ding und die meisten reisen alleine, wie ich, bin total gluecklich allein!), aber es entwickeln sich viele interessante Gespraeche mit Leuten aus unterschiedlichen Kulturen.

Das Wetter: Heute ist der erste richtig schoene Tag, blauer Himmel und Sonnenschein (das heisst auch: Eincremen mit LSF 30 wg. dem Ozonloch), deswegen will ich heute das hoechste Gebaude der suedlichen Hemisphaere entern, den 200m und noch mal was hohen Sky Tower, der Aucklands Downtown (wenn man das so nennen kann) dominiert, und abermals einen Ueberblick ueber Auckland und sein Umland bekommen.

Die lezten Tage war es entweder windig oder regnerisch oder beides. Mittlerweile habe ich aber herausgefunden, dass Auckland bei schoenem Wetter auch nicht arg viel ansprechender waere als es bei schlechtem Wetter ist.
Es ist merkwuerdig: Das hier ist die groesste Stadt in Neuseeland und trotzdem so beliebig, gesichtslos und austauschbar wie es meinetwegen Bielefeld, Rostock oder Duisburg in der allgemeinen Wahrnehmung sind.
Der Hafen kann es nicht herausreissen, obwohl mein Harbour Cruise, den ich vor ein paar Tagen gemacht habe, eine schoene Erfahrung war. Das einzig wirklich besondere an Auckland ist, dass es wahrscheinlich die einzige Stadt ist, auf die das Adjektiv knubbelig passt. Gebaut auf ueber 50 Vulkankegeln geht es staendig auf und ab; von oben besehen ragen lauter kleine Blobbs aus dem Haeusergewirr.
Ich mache Touristenkram, zB war ich schon in zwei ziemlich guten Museen (einmal Kunst und einmal so ne Art Nationalmuseum mit Generalueberblick ueber Maorigeschichte, Flora und Fauna und die verschiedenen Kriege Neuseelands), durchsetzt mit Organisatorischem. Ich habe jetzt meine Bankkarte (sie ist huebsch!) und weiss, wo ich nach meinem Aufenthalt in Auckland hingehen werde (WWOOFING im Norden).

Auckland... Es gibt einige wirklich schicke, alternativ angehauchte Boutiquen, kleine Laeden, Gallerien und Book Shops hier; erfreulicherweise auch direkt vor der Haustuer (Ponsonby ist sozusagen das alternative Ausgehviertel Aucklands, auch wenn es vom Flair her niemals an Camden Town o. ae. heranreichen koennte).
Das Nachtleben enttaeuscht mich etwas, auch wenn ich jetzt schon einige Male nett mit lustigen Leuten aus war. Ein lauter Abend voller Bier in einem verqualmten Pub mit Livemusic, ein anderer in schicken Bars mit Sektcocktails, happy hour all night long.

Alles in allem habe ich eine super Zeit und fuehle mich wohl, auch wenn Auckland die Sinne nicht besonders fordert. Ist vielleicht aber auch ganz gut, um in Neuseeland ankommen zu koennen. Man muss sich nicht auf die Stadt konzentrieren, sondern kann auch Zeit mit sich selbst verbringen.
Heimweh? Bis jetzt immer noch nicht. Vermisse manche Gesichter, Gespraeche, aber all das Neue hier ist ne ziemlich gute Alternative.
Ich wuensche meinem Daheimgebliebenen alles Gute aus der Fremde,
es gruesst die reiselustige Lilly

3 Kommentare:

  1. Hallo reiselustige Lilly


    Mal Wind, mal Regen,
    mal beides
    Ob Aukland, Zürich oder Esslingen,
    so ist das Leben

    Leben wie die Reben eben,
    in Verbindung mit den Wurzeln,
    Wind und Wetter ausgesetzt
    und immer auch dem Segen.


    Ich hoffe ja sehr, dass Du weder Regenjacke noch Regenschirm allzu häufig benötigst, und dass sich das frische Frühjahrswetter bald in freundliches Frühsommerwetter verwandelt, in Neuseeland.

    Lieber Gruß
    Mama

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  2. Unsere liebe Lilian,

    gerade haben wir dein Bild angeschaut,lebensnahals, als wenn du bei uns im Zimmer wärst. Eindrucksvoll diese Möglichkeiten!
    Bei uns ist Schnee, Schnee, Schnee.
    Die Radfahrer sind etwas ausgetrickst. Opa, der eiserne Gustav lässt sich nicht beeindrucken.
    Wir hoffen du erlebst weiterhin viele Schönes, Neues, Interessantes und das alles unter Gottes Bewahrun. Ganz lieb und herzlich grüßen und drücken Dich dein Opa und deine Oma!!! (und Anna, Benedikt und Edith auch)

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  3. alles gute zum zwanzigsten!!!!
    auf deiner Seite des Erdballs müsst ich jetzt sagen:"... - nachträglich!" Aber in meiner Zeitzone bin ich pünktlich und das ist auch die zeitzone deiner geburt, also von dem her.
    ich hab letzte woche mal angefangen deine seite zu durchforsten. Ja erst jetzt, denn in kontakthalten bin ich bekanntermaßen ne Niete, und hab auch allerhand um die ohren. Nach einem schnellen überblick über den blog scheint es dir, wie zu erwarten, gut zu gehen. Ich hoffe, dass das so bleibt und wünsche dir noch einen spannendes ongoing abenteuer in dem weiten Flur unserer Erde. Ich probier noch mehr deiner Erlebnisse zu lesen, aber nicht mehr heute, denn ich muss jetzt mein Zimmer aufräumen: Meine Eltern kommen mich morgen besuchen.

    Gruz, Dennis

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