Donnerstag, 1. Oktober 2009

Hong Kong! Kulturschock und Faszination VS. ein regnerisches Auckland

So, die Reise hat begonnen!
Ich komme gerade aus dem wirklich unbeschreiblichen Hong Kong und bin jetzt am vorlaeufigen Ziel angekommen, Auckland.
Hong Kong... Hong Kong war der Hammer, ueberall Menschen, Autos, Hektik, Lichter, verschiedene Gerueche und ein wahnsinniger Laerm ueberall.
Auckland dagegen kommt mir erst mal (obwohl diese Stadt ja auch immerhin ueber die eine oder andere Million verfuegt) ziemlich beschaulich vor. Man muss zugute halten: Es ist Sonntag, wenn ich eine Stadt waere, wuerde ich da vielleicht auch ein bisschen runterfahren. Hong Kong wuerde das natuerlich anders gestalten, aber da war es sowieso in ziemlich vieler Hinsicht ANDERS.

Von Anfang an... Am Donnerstag ging meine Reise los. Alles hat prima geklappt, am Flughafen in Frankfurt habe ich dann gleich den Menschen kennengelernt, der mir von da ab etwa drei Tage lang kaum von der Seite gewichen ist: Dimi. Hallo Dimi *wink*
Er hat mir rehaeugige Unsicherheit bescheinigt und beschlossen, sich um mich zu kuemmern. Im Nachhin besehen war das schon eine ziemlich gute Sache, da ich mich ansonsten in Hong Kong bestimmt in die eine oder andere Bredoille gebracht haette. Und so ein Medizinstudent kommt da viel besser durch als armes, kleines Lilly, das ihre Selbststaendigkeit ja schliesslich auch erst mal lernen muss.

Ich kann jedem nur empfehlen mit Cathay Airways zu fliegen - super Airline. Tip Top Service inklusive eine Auswahl an etwa 100 Filmen. Als ich das letzte mal Langstrecke geflogen bin, waren das gerade mal drei; und das ohne Starten und Stopppen wann man will!
Fliegen war super. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefuehl, nicht wir wuerden uns mit geschaetzten 300 km/h in der Luft fortbewegen, sondern wir hingen an Schnueren in der Luft, gehalten von grosser Hand, und die Welt bewegte sich unter uns fort.
Irgendwie stimmt das ja auch ein bisschen.



In Hong Kong angekommen waren wir natuerlich erst einmal ganz schrecklich verjetlagt und kulturgeschockt. Wir sind auf The Peak gefahren, ein Berg mit super Aussicht auf die Stadt und ihre zahlreichen Hochhaeuser - die wir aber leider nicht entsprechend wuerdigen konnten, da der Jetlag einen ganz negativen Effekt auf unsere Augenoffenhalten-Faehigkeit hatte.
Deswegen ein Mittagsschlaf im Hostel, danach Shopping in Causeway Bay, ein Viertel in Hong Kong, das den sowieso schon ziemlich kranken Durchschnitt noch einmal weiter treibt in der Crazyness-Skala. Der Hammer. Ich habe mir zwei Hemden zugelegt und sehe jetzt wahlweise wie Kurt Cobain oder der Holzfaeller im Walde aus.
Am Abend sind wir (man liest: immer wieder wir. Dimi und ich waren merkwuerdigerweise wirklich die ganze Zeit zusammen! Wieso?!) dann noch mit einem Kollegen von ihm aus, in der kranksten Ausgehstrasse, die ich jemals gesehen habe. Dort alleine hat es wahrscheinlich mehr Bars, Pubs und Clubs als in ganz Baden-Wuerttemberg zusammen! Eine gute Erfahrung; auch, weil dieser Mensch, Matthew, ein originaler Hong Kong-Chinese war und uns so einiges ueber die Stadt sagen konnte, das wir vielleicht sonst nicht erfahren haetten. Hat auf jeden Fall geholfen, das, was sich da in so einer unglaublichen Lautstaerke und vor allem Geschwindigkeit um mich herum abgespielt hat, besser zu verstehen.
Am naechsten Morgen sind wir dann nach Kowloon, dem Festlandteil von Hong Kong (die Stadt ist aufgeteilt in die, so wuerde ich das zumindest einteilen, etwas hippere Insel und das etwas bodenstaendigere Festland), wir waren auf dem Jademarkt, jetzt bin ich also noch stolze Besitzerin eines schoenen gruenen Armbands.
Dannach musste ich auch schon wieder weiter zum Flughafen, waehrend Dimi, der nach Sydney weitergeflogen ist, noch einen ganzen halben Tag mehr in dieser Wahnsinnsstadt verbringen durfte (worueber ich ziemlich eifersuechtig bin, waere gerne noch bisschen laenger dort geblieben). Mein zweiter sehr langer Flug innerhalb kurzer Zeit hat sich auch sehr angenehm gestaltet, ich bin am Fenster gesessen und hatte Blick auf den groessten und vor allem hellsten und weissesten Mond meines bisherigen kurzen Lebens. Zudem ist mein Nebensitzer nicht aufgetaucht und ich hatte wirklich Platz, konnte viel schlafen und im Moment spuere ich den Jetlag gar nicht.

Auckland hat mich erst mal ziemlich zurueckhaltend begruesst, regnerisch, kalt, ungemuetlich. Schade. Trotzdem ein Wahnsinnsgefuehl endlich hier zu sein und GUT, dass ich keine Probleme mit dem Visum und z. B. der vorgeschriebenen mitzubringenden Geldmengen bekommen habe. Mittlerweile habe ich noch eindruecklicher als bisher schon gelernt, dass weiblich sein und nett gucken einem einige Unangenehmlichkeiten ersparen kann (und so ein Satz von mir! Der Hammer, ich werd noch voll die Tussi :) )

Jetzt habe ich noch einen ganzen schoenen Mittag vor mir und werde bisschen die Stadt angucken gehen, vielleicht kann sie ihren eher mittelmaessigen Eindruck ja wieder wettmachen. Bei mir im Dorm liegt nur ein miesgelaunter Koreaner auf dem Bett, der die Ansicht vertritt, Auckland sei eine Stadt, die die Zeit nicht lohne. Abgesehen davon vertritt er glaube ich nicht sonderlich viele Ansichten. Tut mir leid, aber die Asiaten kommen mir nicht nur aeusserlich alle ziemlich gleich vor, sondern auch die Innereien gleichen sich sowohl im einen wie im anderen Sinne erheblich.

Zu meinen Befindlichkeiten, die vor lauter Beschreiben etwas zu kurz gekommen sind: Ich fuehle mich bis jetzt sehr wohl in der Fremde, bin zwar bisschen traurig, aber bis jetzt gab es noch keine Sekunde, in der ich mich zurueckgewuenscht haette nach Deutschland. Ich bin ueberzeugter denn je, dass ich hier die beste Zeit meines jungen Lebens verbringen kann.

Soweit von mir, ich hoffe, es geht euch gut in Deutschland oder wo auch immer, hinterlasst mir einen Kommentar oder schreibt eine Mail, ich wuerde mich freuen.
Bilder von Hong Kong habe ich einige, ich weiss nur leider grade nicht, wie ich die hochladen kann, aber das schaffe ich!

Adios amigos, die reiselustige Lilly

PS: Das mit den Bildern hat wohl jetzt funktioniert :)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen