Sonntag, 27. Dezember 2009

Weihnachten am Strand

Froehliche Weihnachten euch allen, die ihr meinen Blog lest! Wer auch immer das alles sein mag.
Ich habe an euch gedacht (oder zumindest an alle, die mir wichtig sind und wahrscheinlich auch an mich gedacht haben), waehrend ich an Heilig Abend mit ein paar netten Leuten aus meinem Hostel gegrillt habe - vegetarisch, da ich fast komplett aufgehoert habe, Fleisch zu essen - und wir uns einen ziemlich guten Wein gegoennt haben.
Am Ersten Weihnachtsfeiertag sind Kelly und ich an einen Strand hier in Coromandel gegangen, haben ein bisschen geplanscht und die Sonne genossen. Geschenke gabs keine, dafuer einen Sonnenbrand.

Alles nicht besonders festlich, aber gemuetlich...
Und echte Weihnachtsstimmung kommt bei diesen Temperaturen eh nicht auf. Ich hab es schon vorher mal erwaehnt, aber die Weihnachtslieder im Supermarkt und die Verkaeuferinnen mit Nikolausmuetzen gehen mir enorm auf den Keks. Klueger waere es fuer die Neuseelaender, Weihnachten in den Juli zu verlegen :)

Jetzt kommt bald der Jahreswechsel, den wir wahrscheinlich in einem Surferdoerfchen namens Raglan verbringen werden. Soweit geniessen wir aber noch Coromandel, eine wunderschoene Halbinsel voller weisser Straende und schoenen Buchten, rot bluehenden Baeumen und allgemein irgendwie allem, was man sich so wuenscht an Weihnachten.
Ich bin zudem der Meinung, nach all dem Brombeer-Stress haben wir uns etwas Entspannung und Shopping verdient (Ich kaufe mir komischen Schmuck und Roecke in Second Hand-Laeden und versuche, so etwas wie einen eigenen Stil zu kreieren)...
Alles Liebe nochmal zum Fest, wenn auch ein bisschen zu spaet (aber ich wollte es doch gesagt haben! Ihr wisst ja alle, dass ich gerne mal etwas Zeit vertroedele), eure liebe Lilly

Brombeeren satt in Whakatane

Um flugs vor Weihnachten noch etwas Geld zu verdienen (wie gesagt, vor allem Kelly ist etwas knapp bei Kasse im Moment) haben Kelly und ich in der Bay of Plenty Brombeeren gepflueckt.
Ein paar Eckdaten: Eine Woche lang, sechs Stunden pro Tag, Beginn um sechs in der Frueh, Ende um 12. 70 cent (etwa 35 Eurocent) pro Container, was etwa einem Kilo entspricht (oder etwas weniger, je nachdem wie man tricksen kann).
Durchschnittlicher Tagesverdienst: 30-35 NZD, entspricht einem Stundenlohn von ungefaehr 2,50 Euro.
Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich mich fuer so wenig Geld so abgerackert habe. Und glaubt mir, Freunde, das habe ich, Brombeeren pfluecken ist wirklich kein Spass. Die Sonne brennt, der Korb, den man in der Hand haelt, tut nach ein paar Stunden ziemlich weh, Brombeeren schmecken nach einer gewissen Zeit nicht mehr lecker sondern nur noch sauer... Und ganz schlimm: Die Dornen zerfetzen einem die Haende, wenn man versucht, Beeren hinter den Blaettern zu pfluecken (was man natuerlich muss, dafuer wird man bezahlt).
Allerdings haben wir gehoert, dass Brombeeren im Grunde eine ziemlich einfache Frucht zu pfluecken ist, da man sich nicht staendig buecken muss wie bei Erdbeeren oder sich nicht mit Fluessigkeit vollsabbert wie bei Bananen (man merkt, ich versuche, das positive in meiner Arbeit zu finden).

Interessant war, dass sich in der Plantage fast keine Working Holiday-Reisenden befunden haben, dafuer haufenweise Maoris - teilweise ganze Familien, die zusammen Koerbchen pfluecken und selbst die Kinder, die Schulferien haben (es ist auch wirklich heiss im Moment) tragen dazu bei, Geld zu verdienen.
Kelly und ich sind jetzt wieder vertraut mit den aktuellen Charthits, die Stunde um Stunde ueber die Plantage gedroehnt sind (Party in the USA - klingt das bekannt?)... Und natuerlich haben wir eine enorme Menge an Vitamin C zu uns genommen, da wir nicht an uns halten konnten und staendig Beeren naschen mussten.

Trotzdem hatten wir nach unserer vorher veranschlagten Woche gruendlich die Nase voll und waren froh, dass wir fuer Weihnachten an einen schoeneren Ort verschwinden konnten.

Ein echter Downer zum Schluss: Ich war faehig, alle meine Bilder von meiner Kamera zu loeschen. Wie? Weiss ich nicht! Ist aber ein echter Schocker. Weiss jemand einen Weg, die Bilder wiederzubekommen? Ich bin mir sicher, ich hab da mal einen Bericht im Fernsehen gesehen, wo die das gemacht haben. Ahhhh...

Samstag, 12. Dezember 2009

Biking the East Cape - Sieben Tage Sportlichkeit

Ich bin so sportlich, sooo sportlich! Und stolz auf mich, verdammt stolz :)



Kelly und ich haben erfolgreich die groesste sportliche Herausforderung meines bisherigen Lebens beendet. Eine siebentaegige Fahrradtour rund um das East Cape - 330 km (wir haben aufgrund von Orientierungsmangel ab und zu wohl eher um die 350 km hinter uns gebracht) von Opotiki nach Gisborne voller wunderschoener Buchten, gruener Huegel, regenwaldigem Busch und trillierenden Sommertagen.
Das East Cape ist wohl vor allem mit einem Wort zu beschreiben: Verdammt abgelegen.
Und voller Maorikultur, da nirgendwo in Neuseeland mehr Maoris leben als am Cape. Das hat mich zu neuer Spiritualitaet gebracht und mir meinen seit Rotorua gehegten Wunsch erfuellt, Maorikultur ohne Touristenzirkus zu erleben - wow!
Wir sind dem Highway 35 gefolgt... Highway mag vielleicht nach grosser Strasse und vielen Autos klingen - doch so war es nicht. Zumeist haben wir ausser Voegeln und Grillen nichts gehoert, 95% der Bruecken waren einspurig (kein Scherz! Das ist so ein Kiwiding... Wenn einem ein Auto entgegenkommt, muss man eben rueckwaerts wieder runter) - nur die letzten beiden Tage hatten wir mit riesigen Lastwagen zu kaempfen, die voll beladen mit Baumstaemmen im 15 Minuten-Takt an uns vorbeidonnerten.
Doch von Anfang an...

Tag eins: Opotiki - Te Kaha
66 km
Der erste Tag war ziemlich untypisch fuer den Rest unserer Tour, da total verregnet. Die Berge des Cape begruessten uns melancholisch wolkenverhangen, das Meer traenenfarben und stuermisch. Das Regenwetter hat uns fatalerweise dazu verleitet, in massivem Umfang dicke Klamotten einzupacken, die wir danach nie wieder angezogen haben.
Total verschwitzt erreichten wir unsere erste Unterkunft in Te Kaha, wo zum ersten Mal an diesem Tag die Sonne schien und wir die Gelegenheit hatten, etwa fuenf Meter vom Meer entfernt in einem Whirlpool zu entspannen. Wow!
Der Tag endete mit einem Blutstropfen von Sonne, der im immer noch graublau-traurigen Meer versank, aber Lust auf mehr besseres Wetter machte.

Tag zwei: Te Kaha - Maraehako Bay
24 km
Als wir unseren Trip vorbereitet haben, erschien es uns eine gute Idee, den zweiten Tag etwas kuerzer zu gestalten, um dem Muskelkater, der uns unvermeidlich erschien, Zeit zur Besserung zu geben. Jetzt weiss ich: Das war unnoetig, so untrainiert waren wir nicht. Doch die kurze Zeit auf dem Fahrrad gab uns umso laenger Zeit, unsere paradiesische Unterkunft zu geniesen.
Eine fixe Fahrt durch flirrende Sommerhitze fuehrte uns linkerhand an mittlerweile tiefblauem Meer und rechterhand niedlich kontrastierendem Regenwald vorbei. Ueberhaupt: Die Landschaft, an der wir an diesem zweiten Tag vorbeigeradelt sind, hat uns mehr an Griechenland erinnert als an Neuseeland, die Sonne brannte dementsprechend.
Unser Hostel an diesem Tag war der helle Wahnsinn. Eine kleine Bucht nur fuer uns, die wir mit Kayaks erkundet haben, Haengenmatten und jede Menge Suedsee-Urlaubsgefuehl. Der Maori Pihi, seines Zeichens Besitzer des Hostels, hat mir den ersten hongi, d. h. den Nasenkuss, mit dem sich Maoris begruessen, meines Lebens gegeben und am Abend versammelten sich alle Gaeste am Kaminfeuer zu Gitarrenmusik. Unerwartetes chill out-feeling in idyllischer Umgebung, was will man mehr?

Tag drei: Maraehako Bay - Hick's Bay
64 km

Weiterhin ging es durch mediterrane Landschaft, wir fuhren gleichsam durch Postkartenmotive. Nach etwa zwei Stunden Fahrt entfernte sich die Strasse das erste Mal etwas weiter vom Meer und die ganze Angelegenheit wurde etwas huegeliger, zudem verlor der Busch einige seiner Regenwaldattribute. Ausserdem kamen wir an einigem Farmland vorbei: Kuehe, Schafe und ueberraschend viele Pferde neben ueberraschend baufaelligen Huetten.
Unsere Unterkunft war das Privathaus einer Maori-Paerchens, das Zimmer vermietet. Anfangs waren wir etwas abgeschreckt vom Plumsklo und den Insekten, die uns unter der Dusche Gesellschaft leisteten, doch ich war schnell versoehnt: Ein Gespraech mit Joe, unserem Gastgeber, das eigentlich kurz und belanglos geplant war, endete damit, dass er mir jede Menge ueber sich, seine Kultur, seinen Stamm und Maori im Allgemeinen erzaehlt und erklaert hat. Ich habe ein paar hongi von ihm bekommen und er hat mir eine gute Aura und positive Spiritualitaet bescheinigt.

Das war wirklich eine schoene und bezaubernde Erfahrung, ganz wie ich mir das gewuenscht habe. Schade, dass Kelly nicht mit dabei war - aber auf diese Art war er sehr privat und persoenlich... Das war mein erster wirklich tiefer Einblick in diese fremde und verwirrende Kultur, die hier in Neuseeland so allgegenwaertig ist und doch selbst von vielen Kiwis nicht vollstaendig verstanden wird.

Tag 4: Hick's Bay - Tikitiki
44 km
Der Tag begann fuer uns um fuenf Uhr frueh, um den Sonnenaufgang anzuschauen (macht irgendwie Sinn, wenn man sich quasi am oestlichsten Punkt der Welt befindet - first to see the sun...). Doch enttaeuschend: Statt wie erwartet aus dem Meer tauchte die Sonne hinter ein paar Huegeln auf. What?! Schade fuer uns.
Unsere Strecke an diesem Tag war extrem huegelig und anspruchsvoll, weswegen uns auch 44 Kilometer extrem gefordert haben. Unterkunft fanden wir im Eastender Backpackers, welches sich damit bruestet, "echten Einblick" in Maori-Kultur und Denkweise zu geben, in Wirklichkeit aber mehr an Disney World erinnerte - schade. Haufenweise Kiwi Experience-Reisende (ein grosser gruener Bus, in dem sich fickfreudige Lowbrainer Tag um Tag betrinken und darueber vergessen, in welchem Land sie sich eigentlich befinden und warum) haben uns mit ihrer Belanglosigkeit genervt und wir waren froh, am naechsten Morgen weiterfahren zu koennen.

Tag fuenf: Tikitiki - Tokomaru Bay
65 km

Die Landschaft, durch die wir geradelt sind, hat sich seit Hick's Bay etwas veraendert, ist schroffer, huegeliger und allgemein weniger sanft geworden - gleichwohl wunderschoen. Es ging etwas mehr hoch und runter, dafuer haben das Meer weniger gesehen (aber kaum vermisst, angesichts der uns stattdessen umgebenden Landschaft).
Unsere Unterkunft war ein echter Kontrast zum Tag davor: Klein, suess und voller Charakter.
Ein echter Schocker an diesem Tag war, dass Kelly und ich uns fuer etwa 15 Kilometer verloren haben und eine Erloesung, als wir schliesslich wieder zueinander fanden... Hinsichtlich des Vermeidens von Peinlichkeit fuer mich (da unsere Trennung meiner Trotteligkeit zugrunde lag) kann ich diese Geschichte leider nicht detailliert wiedergeben :)

Tag sechs: Tokomaru Bay - Tolaga Bay
36 km
Dieser sechste Tag war ein kurzer und gemuetlicher (und manchmal kam uns ein Haus entgegen, hihi). Endpunkt war Tolaga Bay, eine ziemlich schroffe Bucht, in der das Ungetuem einer baufaellig-nutzlosen 600 Meter langen Werft von dramatischen Klippen ueberragt wird. Die Atmosphaere war dementsprechend bei Nacht etwas bedrohlich, am Tage jedoch ebenso: Kelly und ich haben einen Spaziergang entlang der Werft gemacht (soweit es eben ging, ihre Baufaelligkeit verbot das vollstaendige Beschreiten) und unter uns im Wasser monstroese roetliche Quallen entdeckt. Da macht das Schwimmen Spass! Wir haben uns dessen ungeachtet nicht davon abhalten lassen, uns zwecks einer Erfrischung in unmittelbarer Strandnaehe den Wellen auszusetzen (im Nachhinein gesehen war das wahrscheinlich fahrlaessig, da die Quallen wirklich gefaehrlich aussahen, aber unsere Gehirne waren weichgekocht von der Sonne, die ohne Unterlass auf unsere Koepfe herunterbrannte).

Tag sieben: Tolaga Bay - Gisborne
55 km

Der letzte Tag war wie die meisten uebrigen knallheiss und hat mir einen ernsthaften Sonnenbrand beschert. Zum anfangs erwaehnten Problem der logging trucks, die in schoener Regelmaessigkeit an uns vorbeigedonnert sind, kam eine unvorhergesehene Wasserknappheit... Bisher hatte uns unser Weg immer an vielen schoen gefaerbten Fluessen vorbeigefuehrt (oder ueber einspurige Bruecken, hihi), in denen wir unsere Wasserflaschen auffuellen konnten, doch das war an diesem Tag leider nicht der Fall. Auch an einem Laden oder Cafe kommt man in Neuseeland in ueber 30 km manchmal nicht vorbei... Ziemlich, ziemlich durstig und kurz vor dem Zusammenklappen waren wir demnach, als wir schliesslich wieder die Zivilisation erreichten.
Yeah! Endlich wieder Wasser, ordentliche Supermaerkte und viele, viele Menschen... Unser siebentaegiger Biketrip hat ein gutes Ende genommen.

Wie bereits erwaehnt, ich bin verdammt stolz, diese sportliche Herausforderung erfolgreich abgeschlossen zu haben und auch froh, dass ich so viel schoenes gesehen und erlebt habe.

Kellys und meine Befindlichkeit jetzt, zwei, drei Tage nach dem Ende der Tour, ist gut. Wir muessen ein bisschen arbeiten, da vor allem Kelly so langsam in Liquiditaetsengpaesse kommt.
Ich habe die leise Hoffnung, vielleicht Kirschen pfluecken zu koennen, was mir eine Menge Spass machen wuerde, da Kirschen ganz doll lecker sind! Kirschen an Weihnachten, juchu!
Ach ja, ueberhaupt: In Weihnachtsstimmung bin ich ueberhaupt nicht. Wie auch? Jingle Bells bei Sonnenschein kommt laecherlich.
Ich muss mich foermlich zu dem Gedanken zwingen, ein Minimum an Weihnachtspost zu verschicken... Das ist wohl mein Ziel fuer die naechsten paar Tage.
Alles Liebe wuenscht die reiselustige (leider durchs Fahrradfahren nicht verschlankte)
Lilly


Mittwoch, 2. Dezember 2009

Der Himmel brennt ueber Shoppingtrips ohne Ende

Napier ist wirklich gut! Wow! Ich konnte noch nirgendwo in Neuseeland, nicht einmal in Auckland, so gut einkaufen wie in dieser Stadt. All diese wunderschoenen Art Deco-Gebaeude sind vollgepfopft mit tollen, einzigartigen Laeden - das hat mich dazu verleitet, einen unnennbaren (da wirklich peinlich hohen) Geldbetrag fuer neue Kleidung und anderen Krimskrams auszugeben. Nachdem wir Napier nun verlassen haben, muss ich etwas kuerzer treten, raeusper.

Das ist aber auch leicht moeglich, da Gisbourne, die naechste Stadt auf der Reisekarte, nicht annaehernd so nett, kuschelig und reizvoll war wie Napier. Kein gutes Wetter und keine einzigartigen Vintage Shops... Was die ganze Sache noch schlimmer gemacht hat, war die Halsentzuendung, die ich mir zugezogen habe (die erste, aber sicherlich nicht die letzte hier in Neuseeland); leider bin ich immer noch etwas angeschlagen. Gleichwohl sind wir heute weitergereist nach Opotiki, hier wollen Kelly und ich die grob geplante Radtour um das East Cape etwas feiner ausarbeiten und, wenn gesundheitlich moeglich, uebermorgen durchstarten. Juchu!
Ich freue mich schon darauf, ganz viel Sport zu machen und den Kiwi-Speck loszuwerden.



Beschliessen moechte ich diesen heutigen kurzen Blogeintrag (geschuldet den Wucherpreisen fuer Internet hier in Opotiki) mit ein paar Wahnsinnsfotos, die ich in Napier geschossen habe.
Nichtsahnend sind Kelly und ich einkaufen gegangen (Abendessen... Mittlerweile bin ich wirklich eine passable Koechin, zumindest fuer meine Beduerfnisse), auf einen Schlag hat sich alles ueber uns leuchtend rot verfaerbt. ich habe so etwas noch nie in meinem Leben gesehen... das wae kein Sonnenuntergang, das war ein Weltuntergang. Dauer: Ungefaehr eine halbe Stunde. Irre.



Donnerstag, 26. November 2009

Kampf der Kulturen: Farmarbeit gegen leichtes Leben in Napier


Puh! Es tut gut, mal wieder schnelles Internet verfuegbar zu haben. Das habe ich jetzt eine Woche schmerzlich vermisst. Der Grund dafuer: Kelly und ich waren auf einer Farm in Hawke's Bay, arbeiten gegen Kost und Logis. Dort, am Ende der Welt, gibt es noch Internet, das die Telefonleitung blockiert und so langsam ist, dass man nebenher Solitaer o. ae. spielen muss, um nicht verrueckt zu werden. Lustig! Ich dachte, Dial-in waere ausgestorben... Doch Neuseeland haelt die eine oder andere Ueberraschung fuer mich bereit! Unter anderem... diese Farm.

Wow. Welcome to the Silvertrees wurden wir von einem Schild begruesst, das weiterhin verkuendete: Home of The Gambler. Insgesamt ist zu sagen: Pferdezuechter in Neuseeland sind offensichtlich ziemlich arm dran. Wir waren umgeben von 40 Pferden, davon etwa zehn Fohlen, 50 Kuehen, 60 Schafen und 5 Eseln (zwei zuckersuesse Eselbabies!), einer depressiven Farmersfrau und ihrem zurueckgebliebenen Sohn.
Halt Stop, keine Witze ueber benachteiligte MitbuergerInnen. Also: Kyle war ein Autist, der vielleicht im Herzen gut ist, das aber nicht immer so nach aussen transportieren konnte. Nachdem wir uns geweigert haben, stundenlang mit ihm Videospiele (Autorennen! Auf einer Farm!) zu zocken, war er beleidigt mit uns und ist sein Lamm Minty streicheln gegangen; ab diesem Zeitpunkt hatten wir ihm vom Hals.
Maxine, unsere Gastgeberin, war manisch depressiv, extrem launisch - meistens aber grantig. Ich kann nur raten, wann sie das letzte Mal ihr Bad geputzt hat... Fragen wollte ich sie nicht, da sie sich wahrscheinlich nicht daran erinnert haette. Sie hat, im Gegensatz zu ihrem Sohn, lieber X-Box gezockt als Playstation, und oefter als alle drei Tage duschen war nicht erlaubt, da die Wasserversorgung der Farm eine fragile Angelegenheit war (das erklaert vielleicht auch den Anti-Putzwahn unserer Gastgeberin). Zu Essen gab es Tonnen von Fleisch (ich werde mich fuer mindestens eine Woche vegetarisch ernaehren muessen, da mir im Moment allein der Geruch von Fleisch Uebelkeit verursacht), manchmal mit Beilage, meistens Pommes. Lecker!

Die wenigen Momente, in denen ich Maxine gluecklich gesehen habe, war sie bei ihren Pferden, vor allem den Fohlen. Das ist auch das einzige, das ich ihr zugute halten kann: Sie hat ihre Pferdis wirklich gut und liebevoll behandelt und hatte immer das Beste fuer sie im Sinn. Das hat Kelly und mich dann auch mit unserer etwas dreckigen und schaebigen Unterkunft versoehnt, mehr noch, da wir due Moeglichkeit hatten, fast jeden Nachmittag zu einem anderen der wunderschoenen Straende in der Umgebung zu fahren. Menschenleer, feiner, weisser Sand und jede Menge Muscheln - ein Traum! Das Wasser eisig kalt, aber das hat Kelly und mich nicht abgeschreckt.
Nach etwas ueber einer Woche Fohlen streicheln, Eselbabies knutschen und Lamm Minty zu einem ordentlichen Schaf zu erziehen (Er wurde mit der Flasche aufgezogen und hat immer mit dem Hund gespielt, was sein Ichbewusstsein ziemlich verzerrt hat) hatten wir aber genug und haben unsere Farm wieder verlassen, um in Napier etwas Kultur abzugreifen.
Das einzig Dumme daran: Eine von Maxines Stuten war hochtraechtig und eigentlich ueberfaellig, ihr Fohlen zu bekommen. Wir hatten gehofft, die Geburt mitansehen oder zumindest das neugeborene Fohlen bestaunen zu koennen, doch leider haben wir durch unsere Abreise diese Gelegenheit verpasst. Immerhin konnten wir zweien der Pferde aus naechster Naehe beim Sex zusehen! Irgendwie witzig, irgendwie aber auch abstossend und ziemlich gewalttaetig. Zumindest die Geraeusche, die sie dabei von sich geben, klingen beaengstigend menschlich.

Aber es half nichts, wir haben saubere Umgebung, gutes Essen und gepflegte Unterhaltung vermisst, was uns schliesslich nach Napier getrieben hat. Und endlich wird eine Vision wahr: Eine schoene Stadt, die der atemberaubenden Natur Neuseelands Paroli bieten kann! Wow! Ich dachte schon, das gaebe es vielleicht nicht. Fuer mich als Europaeerin, gewoehnt an oder besser vezogen von niedlichen mittelalterlichen Stadtkernen, riesigen Kirchen und allgemein imposanter Architektur aus allerlei Epochen, sehen die meisten Kiwistaedte fad, langweilig und lieblos aus dem Boden gestampft aus (Das liegt natuerlich daran, dass die Europaeer erst vor weniger als 200 Jahren angefangen haben, Neuseeland ernsthaft zu besiedeln und das Land im Grunde ueber keine Geschichte verfuegt, demnach auch ueber keine staedtebauliche). Napier aber ist die Ausnahme von der Regel, es quillt architektonisch ueber von Art Deco und Spanish Mission. Nicht, dass mir das vorher ein Begriff gewesen waere... Kurz gefasst, alle Gebaeude ist schoen, bunt und sehen froehlich aus, mehr noch durch den permanenten Sonnenschein, mit dem uns der Fruehsommer hier verwoehnt. Nicht nur die Haeuser von aussen sehen gut aus, sondern sind auch von innen gefuellt mit gemuetlichen Cafes, schicken Bars, schraegen Second Hand-Shops und Laeden, die einfach nur allerlei Krimskrams an Interessierte verkaufen. Alles in allem: Napier ist der richtige Ort, um sich von einer Woche harter Farmarbeit zu erholen und es sich etwas gutgehen zu lassen.
Kelly und ich haben unseren ersten Abend gestern zelebriert, indem wir in einem stylischen Restaurant Essen gegangen sind und ein Vermoegen fuer ein Minimum an (superleckerem) Essen auf dem Teller hingeblaettert haben (wie angekuendigt: Vegetarisch in meinem Falle). Dekadent!, aber noetig, um nach einer entbehrungsreichen Woche wieder aufatmen zu koennen.

Die weiteren Plaene sind nun, Napier noch ein Weilchen zu geniessen und danach eine mehrtaegige Fahrradtour um das East Cape zu veranstalten. Wir sind uns noch nicht abschliessend klar darueber, wie wir das organisieren werden, aber der feste Wille ist vorhanden - wird schon.
Es gruesst aus der Hauptstadt des Art Deco... die reiselustige Lilly

Donnerstag, 19. November 2009

Mir ist schlecht! Schwefelgeruch wabert in Rotorua


Die Ueberschrift ist Programm! Doch zuerst... something comletely different.

Kelly und ich haben Auckland nach unserem letzten Aufenthalt dort ziemlich schnell verlassen, um einen road trip durch den Norden zu starten.
Einen Einschub muss ich hier machen: Das Auto, das Kelly sich in Auckland erfolgreich gekauft hat (Basil, ein metallic-blauer Toyota Corona), ist schon nach einer Stunde (denn nach besagter Stunde waren wir hungrig und haben auf einer Schafsfarm lunch break gemacht) nicht mehr angesprungen. Wir haben den Mechaniker angerufen und 40 hoellische Minuten mit free coffee in dem Cafe der Schafsfarm verbracht, die Aussicht aus dem Fenster war eine Herde pinker Schafe... Wir dachten, wir werden verrueckt, umso mehr, als der Mechaniker kam und das Auto wie um uns zu verhoehnen sofort angesprungen ist. Es war nicht die Batterie, sondern der Starter (was auch immer das sein mag), und der gutgemeinte Ratschlag des Mechanikers war, dem Starter das naechste Mal (hoffentlich gibt es kein naechstes Mal!) einen gehoerigen Schlag mit einem festen Gegenstand zu versetzen - Dankeschoen!
Ansonsten verlief der road trip idyllisch und ohne Zwischenfaelle. Zwei Tage Zwischenstop auf einer Farm (aka The Farm), danach gings weiter hoch in den Norden nahe Cape Reinga. Kelly und ich sind auf die grandiose Idee gekommen, abend mit je einem Bier bewaffnet einen Strandspaziergang zu machen. Skurill: Der Sand war pink, die Felsen gruen und das Licht der untergehenden Sonne hat eine allgemein unwirkliche und bizarre Atmosphaere kreiert. Hinzu kam das Meer, dessen Wellen in die algenbehangenen Felsen mehr hineingeschmatzt als geflossen ist und unseren denkwuerdigen Spaziergang mit einer passenden Geraeuschkulisse untermalt hat.
Am naechsten Tag gings endlich ans Cape! Darauf habe ich gewartet, seit ich in Neuseeland angekommen bin. Ich wurde nicht enttaeuscht, der Ort ist wirklich etwas Besonderes: Die Tasmansee und der Atlantik treffen mit Getoese, strudelnd und voller Wucht aufeinander. Ich hatte das Gefuehl, dem Kampf zweier Giganten zuzusehen, der auf ewig unentschieden bleiben wird - eindruecklich. Zudem ist das Cape unglaublich heilig fuer die Maoris, die Seelen aller Toten wandern dorthin (gewissermassen also ein Friedhof)... Gute Erfahrung.
Von all dem Stress, Urlaub zu machen, haben wir uns dann zwei Tage in zweiten Paradies, das ich hier in Neuseeland entdecken durfte, erholt (das erste war bekanntermassen Mangawhai). Nahe des Hokianga Harbour (ja richtig, dort habe ich gewwooft) versteckt sich zwischen Baeumen und in Gesellschaft von Schafen, Gaensen und einer verrueckten Besitzerin ein Hostel namens Tree House. Was fuer ein Ort! Friedvoll, einsam und naturbelassen haben wir dort entspannt, bevor es schon wieder nach Auckland ging - allerdings nur fuer einen Samstagabend, um mit ein paar neugewonnenen Freunden eine Partynacht auf der Ponsonby Road zu verfeiern (Ich sags mal so: Wir haben die im Vorfeld abgesteckten Ziele alle erreicht... War ein guter Abend).
Eigentlich war der Plan danach, nach Coromandel zu fahren... Was nicht so ganz hingehauen hat, da wir einen WWOOF-Platz in Hawke's Bay gefunden haben und Coromandel nicht unbedingt auf dem Weg liegt... Stattdessen sind wir jetzt in Rotorua.

Und jetzt beginnt auch die Ueberschrift Sinn zu machen!

Rotorua ist an sich kein besonderer Ort, wenn nicht zwei Dinge waeren: Zum einen die geothermische Aktivitaet, die sich in blubbernden Tuempeln und Schlunden ueberall (am Strand, im Wald, mitten in der Stadt im Park...) und vor allem in beissendem Schwefelgeruch, der ueber dem Ort schwebt, niederschlaegt (und mich ganz fuerchterlich krank macht!); zum anderen die Einwohner: Maoris all over the place, was Rotorua zu dem Ort in Neuseeland macht, um der Maorikultur ganz, ganz nahe zu kommen. Kelly und ich haben denn auch gestern abend sage und schreibe 80 Dollar (was ungefaehr 40 Euro entspricht) ausgegeben, um ein hangi zu besuchen. Ein hangi ist eigentlich so eine Art traditionelles Maori-Essen mit der Familie, inklusive Gesang und Taenzen... Leider war unsere Veranstaltung hoffungslos kommerzialisiert. Versteht mich nicht falsch, es war eine tolle Erfahrung! Dennoch gibt es mir zu denken, wie die Maoris von heute ihre Traditionen ausschlachten, um Geld damit zu machen.
Ich habe einen haka und jede Menge gut gebaute Maorimaenner mit (wahrscheinlich aufgemalten) Tattoos im Gesicht gesehen, jede Menge Zeugs gegessen, das ueber vier Stunden lang unterirdisch gegart wurde und Gluehwuermchen im Wald bestaunt.
Schoen, aber irgendwie auch zwiespaeltig... Ich haette mir eine weniger touristische Begegnung mit der Maorikultur gewuenscht; vielleicht ist das ja in der Zukunft noch moeglich.


Andere Aktivitaeten in Rotorua: Ein abendlicher Strandspaziergang, der mindestens so unwirklich war wie der letzte nahe des Cape Reinga. Grund?
Es ging an gehothermisch aktiven Felden vorbei (Blubber, Rauch, Schwefelgeruch), Kelly und ich haben all unsere Intelligenz demonstriert, Absperrungen uebersehen und sind somit ganz nah an diese Blubberdinger herangekommen. Mehr noch, wir haben unsere Haende und Fuesse reingestippt, um zu sehen, wie warm sie wirklich sind! Zurueck auf dem Weg wurden wir von im wahrsten Sinne des Wortes riesigen Hinweisschilden empfangen, die warnten, ja nicht den Weg zu verlassen, da man andernfalls einbrechen und elendiglich in einem der heissen Blubberer verenden koennte. Schade!
Glueck fuer uns, dass nicht passiert ist.
Zudem eine kleine (2 oder 3 Stunden, kommt drauf an ob man die Pausen mitzaehlt oder nicht :) ) Wanderung heute einen Berg hinauf, um anschliessend vom gebotenen Ausblick enttaeuscht zu sein. Danach ein Bad in einem von geothermischer Aktivitaet aufgeheizten Bach - es ist wirklich eine besondere Erfahrung, vollkommen alleine (ja gut, ein paar Voegel waren noch unterwegs) mitten in der Natur ein heisses Bad zu nehmen, allerdings habe ich das Gefuehl, zu lange drin gewesen zu sein. Jetzt, am Abend, schreibend, habe ich immer noch ein warmes Gesicht wie im Fieber, bin aber nicht krank, neinnein.

Die naechste Station auf der Reise ist nun diese weitere Farm in Hawke's Bay, auf der wir eine Woche verbringen werden. Wieder WWOOFing, quasi, nur ueber eine andere Organisation. Mit Pferden! Juchu!
Alles Liebe wuenscht die Lilly

Freitag, 6. November 2009

Autos und kein Ende (Interlude: PARADISE)

Nun, etwas Bewegung auf der Reisekarte, aber ja nichts ueberstuerzen!

Kelly und ich haben Paihia nach ueber einer Woche verlassen (in meinem Falle mit gebrochenem Herzen) um in die trostloseste Stadt seit Rawene zu fahren. Das nicht freiwillig, nein, natuerlich nicht (das grenzte an Masochismus) - wir hatten ein ZIEL, und das trug den sinnigen Namen Basil (Basilikum).
Basil ist der Name, den wir unserem Auto geben werden, sobald es existiert.
Doch zuerst etwas ueber Whangarei, die Stadt, die ihre Erwaehnung nicht wert ist... 40.000 Einwohner, das bedeutet riesig fuer Neuseeland. Viele, viele Autos, Hektik, schlecht gelaunte Menschen - Ich habe in Whangarei keinen Einheimischen lachen hoeren, was mich aber auch nicht verwundert, dieser Ort verdirbt einem wirklich die Laune. Ich war nach nurmehr drei Tagen wirklich geschafft.

Doch wir wollen ja unser Ziel nicht aus den Augen verlieren: Basil. Wir haben das perfekte Auto gefunden (Juchu! Gluecksgefuehle fuer wenige Stunden), ein kleiner, suesser, blauer Ford, aelter als ich (Baujahr 1985!), aber top in Schuss.
Ein Schatz, fuer umgerechnet 600 Euro ein Schnaeppchen und obendrein ging es schnell... Doch natuerlich wurde nichts daraus, der metrosexuelle Automechaniker aka Besitzer unseres kleinen Schnuckels hat sich fuer einen maennlichen Kaeufer entschieden, so what! Ueber moegliche erotische Kontakte der Kaeufer- und Verkaeuferpartei moechte ich keine haltlosen Spekulationen in den Raum werfen. Das waere unserioes und ausschliesslich meinem Aerger geschuldet.


Frustration hat uns dann dazu veranlasst, die Oertlichkeit zu wechseln und ein paar Tage im Paradies zu entspannen. Es hat einen Namen (Mangawhai) und auch einen Platz auf der Landkarte (halber Weg zwischen den beiden Hoellenschlunden Auckland und Whangarei). Von uns ohne groessere Erwartungen zufaellig ausgewaehlt aus eben genanntem Grund verschlug es uns die Sprache, als wir das erste Mal Mangawhai Heads erblickten (zufaelligerweise mal wieder in einem Hitchhike-Auto). Magisch! So bewirbt sich der Ort auch selbst.
Wenn Kelly sich nicht eine ernsthafte Magenverstimmung eingefangen haette, wahrscheinlich waeren wir fuer immer geblieben. So konnten wir unsere Zeit dort allerdings nicht in vollem Umfang geniessen, zudem wollte die lustige Betreiberin unseres bemerkenswert kleinen (16 Betten) Hostels voller Kuhaccessoires ueber das Wochenende verreisen und schloss das Hostel aus diesem Grunde... All das bewog uns dazu, nach Auckland weiterzuziehen, um hier ernsthaft nach einem Auto zu suchen, das Basil I in unseren Herzen ersetzen kann. Ein schwieriges Unterfangen, aber nicht unmoeglich!
Ach ja, und Kelly geht es so schlecht, dass sie trotz fehlender Health Insurance ein Krankenhaus aufsuchen moechte, armes Maedchen.
Die Basilikumpflanze, die wir in Whangarei zwecks Bepflanzung des Autos gekauft haben, befindet sich leider in ebenso bemitleidenswerten Zustand. Zugestanden: Backpacken mit Gruenzeug im Gepaeck ist auch nicht das Sinnvollste (Gleichwohl ich ja kein Backpacker bin, geschuldet meinem mittlerweile immens schwergewichtigen Trolley).

Zurueck in Auckland ist ein komisches Gefuehl. Wir sind im selben Hostel abgestiegen wie letztes Mal, kennen noch die Haelfte der Leute, die dort wohnen - alles wirkt vertraut, aber trotzdem nicht heimelig (Ich kann nicht verstehen, wie eine Stadt wie Auckland ueberhaupt irgendjemandem ein Heim bieten kann). Vielleicht sind diese gemischten Gefuehle auch dem Uebermass an Party geschuldet, das ich gestern zelebriert habe.

Neuseeland insgesamt fuehlt sich mittlerweile wie Heimat an, das Kiwienglisch ist vertraut. Ich spuere, dass ich (in geringem Umfang) anfange, das Gefuehl fuer die deutsche Sprache zu verlieren, was ich nach nur etwas mehr als einem Monat bedenklich finde. Nichtsdestotrotz moechte ich mich nicht vermehrt in die Gesellschaft von Deutschen begeben, da dies allen Zielen, die ich mir (bewusst und unbewusst) fuer meinen Aufenthalt in Neuseeland gesteckt habe, zuwiderlaufen wuerde. Somit ist es gleichzeitig gut und auch schlecht, dass ich seit einer Woche kein Deutsch gesprochen habe.
Es waere so einfach! Deutsche sind hier all over the place und die mit Abstand groesste Reisegruppe; problematischerweise auch die langweiligste. Interessante Gestalten sprechen ueberproportional Franzoesisch, daher kommt es, dass ich mein Schulfranz etwas aufgefrischt habe und mittlerweile wieder ein paar kleine Saetzchen zustande bringe.

Viele Gruesse nach Deutschland und in alle Welt, wer auch immer es lesen mag. Schweiz! Hihi. Ich gehe jetzt dann wohl in die Stadt, um Briefpapier zu kaufen und Gruesse nach Afrika zu versenden (nicht nur, aber hauptsaechlich).
Die (ueberraschenderweise immer noch) reiselustige Lilly


Donnerstag, 29. Oktober 2009

And finally... Paihia again!

Meine Zeit in Opononi ist schon ein paar Tagen beendet.
Eigentlich war es anders geplant, aber ich bin sofort wieder nach Paihia gefahren, wo ich im Moment ein bisschen festhaenge. Bay of Islands - es ist ja auch wirklich schoen hier! Wie ich in einem frueheren Post schon angemerkt habe: Irgendwie kann man hier kleben bleiben, das Staedtchen ist zwar klein, hat aber Flair.
Es gibt nicht so irrsinnig viel zu tun, trotzdem ist immer was los und es fehlt das Gefuehl, hier wieder aufbrechen zu muessen.

Vorgestern habe ich was ganz tolles gemacht: Ich war in Russell, der ehemaligen Hauptstadt von Neuseeland. Ein kleines Nest mit 1.000 Einwohnern - enttaeuschend! Die aelteste Kirche Neuseelands ist kleiner als ein normales Wohnhaus.
Ich war auch schon wandern, hier gibts ganz nette Wasserfaelle in der Gegend. Nicht so beeindruckend, aber der Weg dahin fuehrt iyllisch durch denWald, ich habe einen Tui und verschiedene andere endemische Voegel gesehen. Normalerweise sind Voegel ja nicht so mein Steckenpferd, aber die hier in Neuseeland sehen einfach alle so nett aus, da ist man automatisch amuesiert-interessiert.

Ansonsten geht das Leben hier so seinen Gang... Gestern habe ich einen sieben Stunden dauernden Segeltoern gemacht, leider ohne Delfine, aber dafuer mit viel Spass und Sonnenbrand.
Unser Kapitaen war sehr geschwaetzig, die Menschen nett (das ganze Boot voll mit Deutschen, ich bin froh, dass wenigstens die drei Maedels, mit denen ich da war, andere Nationalitaeten haben. Es nervt mich, hier staendig auf Deutsche zu treffen, ich versuche, mich von ihnen fernzuhalten. So wird auch mein Englisch immer besser und besser) und das Wetter gut - sehr windig zwar, aber das ist ja nicht verkehrt, wenn man segeln moechte.

Kelly, eine Amerikanerin, die ich in Auckland kennengelernt und jetzt wieder getroffen habe (war kein Zufall), und ich wollen vielleicht demnaechst in den Norden fahren; Kelly will sich ein Auto kaufen. Eine gute Sache! Ich halte euch auf dem Laufenden.
Ich bin gerade nicht in Laune zu bloggen, habe auch nicht die Zeit. Das Internet in Paihia ist so teuer, dass mir die Lust verdorben wird, von meinem Backpacker-Leben zu plaudern.
Spaeter mehr!

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Wandern auf dem Coastal Walkway

Gestern habe ich eine Wanderung gemacht. Eigentlich sind fuer die drei Stunden angesetzt, aber ich habe 3 1/2 gebraucht. Moegliche Gruende: Meine fehlende Wanderkondition aufgrund von mangelndem Training oder aber... vielleicht die ueber 160 Fotos, die ich waehrenddessen geschossen habe?!
Ich weiss nicht genau, wie das kam - aber jedes Mal, wenn ich wunderschoene Landschaft, die unbedingt fotografierungswuerdig war, gesehen habe, musste ich ein Foto machen. Und da mein Wanderweg ("Weg" ist ein bisschen uebertrieben, ich musste ziemlich oft Pfadfinder spielen und mich durchs Gestruepp schlagen) mich durchweg durch atemberaubende Landschaft gefuehrt hat, habe ich nun das Luxusproblem von zu viel Auswahl auf der Digicam.

Zuerst am Strand entlang, dann hoch auf die Klippen ueber Wiesen (aber immer mit Blick aufs Meer), ueber Stock und Stein und schliesslich, an meinem Endpunkt, musste ich nach Opononi auf die Farm trampen, da Crissie arbeiten musste und keine Zeit hatte, mich wieder aufzulesen (sie hat mich aber an den Startpunkt gebracht, was ich schon mal ziemlich nett finde).


Das Meer, die Tasmansee.
Was fuer ein Meer! Sieht wunderschoen aus und macht ein unglaubliches Getoese. Krasse, grosse Wellen schlagen unbarmherzig ans Ufer, und man spuert: Diesem Meer moechte man sich ungern anvertrauen. Das hat Atlantikqualitaet, mindestens, da kommt unser Mittelmeer nicht dagegen an.
Bisher war ich immer nur an irgendwelchen Buchten oder grossen Naturhaefen, das gestern war aber wirklich die See. Tolle Wanderung, tolle Bilder, tolle Erfahrung.



Dienstag, 20. Oktober 2009

Rawene, Mangroven und kleinkarierte Kiwis

Heute hat mich meine WWOOFING-Arbeit fuer David und Crissie nach Rawene gebracht, das naechste groessere Staedtchen, bin dem es ein paar Laeden gibt (keine richtigen allerdings: Ich habe kein Waschgel fuer mein Gesicht gefunden, what a pity!, und auf meine eigentliche Shampoomarke musste ich auch verzichten (ich hab sie in Neuseeland aber schon gesehen, schwoer!). I went for Pantene Pro V, bin aber ungluecklich damit) und, das Beste ist, es gibt sogar richtige Strassen da.

Ich habe von einem Haus, das den beiden auch gehoert (wie ansonsten irgendwie die halbe Stadt, ich glaube, die beiden sind ziemlich reich) die Veranda mit dem Hochdruckreiniger abgespritzt, was eine ziemlich stupide, aber irgendwie befriedigende Arbeit ist (gleichwohl dies nicht mehr nach fuenf Stunden).
Ich hatte immerhin Zeit, ueber ein paar Dinge nachzudenken, die mir bisher in Neuseeland begegnet sind. Rassismus zum Beispiel. Ich habe jetzt schon mehrere Leute hier ziemlich rassistisch reden hoeren, die ich eigentlich als recht verstaendig eingeschaetzt haette. Zum einen gegen Asiaten, die anscheinend in letzter Zeit vermehrt nach NZ draengen, aber auch gegen Maori, die polynesischen Ureinwohner. Dies finde ich umso ueberraschender, da Maori ja immerhin schon vor den Briten und allen anderen hier waren und zudem, vor allem in dem Gebiet, in dem ich mich gerade befinde, einen Gutteil der Bevoelkerung stellen.
Harte Fakten: Ich schaetze, in ganz Neuseeland machen die Maori wohl 10-20% der Bevoelkerung aus, aber hier um Hokianga Harbour herum sind es bestimmt 70%. Nicht gerade eine Zahl, die die weisse Minderheit in die Position versetzt, rassistische Parolen um sich zu werfen!
Ich bin heute zu dem Schluss gekommen, dass diese Sensibilitaet gegen Rassismus wohl so ein typisch deutsches Ding ist. Andere Voelker hetzen viel befreiter mal gegen eine Minderheit, ohne sich dabei etwas zu denken. Irgendwie meinen sie das noch nicht einmal boese; es gehoert einfach dazu!
War eine sehr erstaunliche Entdeckung fuer mich... Irritierend. Und ganz ehrlich: Ich bin froh, dass mich das irritiert hat, in dem Punkt froh ueber deutsche Geschichte, die uns, zumindest mich in dem Falle, sensibler macht fuer solch undurchdachtes Geschwaetz von irgendwelchen dummen Kiwis, die im wahrsten Sinne des Wortes nicht ueber ihren NZ-Tellerrand hinausblicken.
In Rawene, dieser Stadt, herrscht allgemein eine merkwuerdig bedrueckende Atmosphaere, kein Wunder, dass da manche der Einwohner anfangen, Quatsch zu labern. Alles wirkt ein wenig schaebig und die Leute wirken so, als wuerden sie nicht gerne dort leben und warteten nur darauf, woanders hinzuziehen. Ich frage mich nur, worauf sie hoffen?
Die bedrueckende Trostlosigkeit und Einfachheit der Stadt steht dann in krassem Gegensatz zu der wunderschoenen Landschaft, in der sie liegt. Von drei Seiten umgeben vom Hokianga Harbour, dahinter wolkenverhange Berge. Das ist sowas von Herr der Ringe! Trotzdem krebst die Stadt in Gesichtslosigkeit vor sich hin.
Naja, soweit meine Gedanken...

Ausserdem bin ich heute durch einen Mangrovenwald gewandert. Mangroven sind Baeume, die mit dem Wechsel der Gezeiten leben. Bei Flut ragen sie aus dem Wasser, bei Ebbe koennen die Wurzeln atmen. In so einem Mangrovenwald herrscht eine ganz, ganz besondere Atmosphaere. Irgendwie melancholisch. Leise, man spuert viel Alter und Verfall. Ich bin immer noch verzaubert davon.

Morgen habe ich einen Tag frei und mache eine dreistuendige Wanderung am Strand bzw. an der Kueste entlang. Ich freue mich schon darauf, das ist eine schoene Abwechslung und eine gute Gelegenheit, jede Menge tolle Bilder zu schiessen. Ansonsten liebe ich Crissies Essen, viel Schlaf und gesunde Luft, die mich echt relaxen lassen. Ich finds klase, hier so richtig meine Gedanken schleifen lassen zu koennen :)

Alles Liebe, die mangroovete Lilly

Freitag, 16. Oktober 2009

Opononi... The REAL NZ, Kiwis und jede Menge Unkraut

Im Moment befinde ich mich bei meiner WWOOFING-Familie in Opononi. Das is ein kleines Kaff (300 Einwohner) an der Westkueste von Northland. Wunderschoene Landschaft hier, idyllisch und auch abgelegen. Ich mag es hier (bis jetzt), denke mir aber, dass ich, wenn ich laenger bliebe als eine Woche, definitv einen Vogel kriegen wuerde. Hier laeuft das Leben definitv langsamer ab als anderswo.
Meine WWOOF-Hosts sind soweit nette Menschen. Ein Paerchen: Chrissie ist der Wahnsinn. Eine tolle, fitte, kommunikative und sehr kluge Frau voll mit tollen Ansichten vom Leben, die sie auch bereitwillig mitteilt. Vegetarierin mit veganen Ambitionen, die sie nicht ausleben kann. Ich finde sie total inspirierend (und das sage ich ja echt ziemlich selten). Dann David. Er haelt mich glaube ich fuer ein verwoehntes Stadtmaedchen - womit er natuerlich nicht ganz falsch liegt - trotzdem aergere ich mich ein bisschen. Er ist Brite, was sich in komischem Akzent und merkwuerdigem Humor niederschlaegt.
Ich werde David wohl demnaechst etwas sehr besonderes verdanken: Er will mich mitnehmen auf eine Possum-Jagd. Ich darf angeblich nur Sterne gucken (was ich auch wirklich moechte, da der Sternenhimmel hier der absolute Wahnsinn ist! So etwas kann man in Europa, zumindest in Westeuropa, nicht erleben), aber bestimmt drueckt er mir auch mal das Gewehr in die Hand. Ich fuerchte mich - ich habe noch nie geschossen und bin doch allgemein so ein netter und friedliebender Mensch, der niemanden verletzen moechte! Yeah, right.
Trotzdem moechte ich nicht schiessen.

Die beiden haben ein wunderschoenes Anwesen mitten in der Einsamkeit. Zwei Pferde, zwei Bullen und Schafe. Bzw: Bis jetzt habe ich erst ein Schaf gesehen, aber ich denke, es muesste noch mehr geben. Oder? Ein Schaf alleine ist ja schon ziemlich traurig.
Bis jetzt bestand meine Taetigkeit im Unkraut jaeten - das laesst sich schon mal zwei Tage lang aushalten. Morgen werde ich anscheinend die Terasse mit dem Hochdruckreiniger abspritzen?! Mal sehen, was da auf mich zukommen mag, das scheine ich hier nie so genau zu wissen - meine WWOOF-Hosts sind ziemlich spontane Knallfroesche.
Siehe hier:
Heute frueh bin ich um 7:30 aus dem Bett geschmissen worden, da ich am Abend vorher unvorsichtigerweise geaeussert habe, dass ich vielleicht gerne einen Strandspaziergang machen wuerde.
Muede Lilly ins Auto gepackt und irgendwo wieder rausgeworfen. Wir mussten durch einen Fluss waten (bis zu den Knien) und dann stand ich am menschenleersten und muscheluebersaetesten Strand meines Lebens. "Wir holen dich am anderen Ende des Strandes wieder ab, es kommt jetzt zwar dann die Flut, aber du schaffst das vorher - bis in einer Stunde".
Natuerlich hab ich das nicht geschafft - an einer Stelle kam das Meer zu nah an den Strand und es war kein Durchkommen, nirgendwo, nur Klippen.

Klein Lilly kehrt also um, versucht vorher noch, auf die Klippen draufzukommen, aber keine Chance. Als ich dann zurueck war an dem kleinen Fluss, den ich durchqueren wollte, musste ich feststellen, dass der wegen der Flut ziemlich angeschwollen, breiter und tiefer geworden ist.
Ich war eingeschlossen vom Wasser! Leichte Panik macht sich breit... Ein Glueck hatte ich zur Abwechslung mal Handyempfang (das ist in dieser Ecke von Neuseeland ziemlich selten), Chrissie und und ihr Vater kamen, um mich abzuholen.

Das Wasser ging mir bis zum Bauch (sah aber noch tiefer aus) und beim Durchwaten des Flusses haben wir nur drei, vier Meter weit weg von uns einen Stachelrochen gesehen...
Das war definitv genug Abenteuer fuer mich (zumindest fuer heute!).
Ein Glueck habe ich waehrend dem Spaziergang viele echt schoene und stimmungsvolle Fotos schiessen koennen. Der Hokianga Harbour, so eine Art Bucht, ist echt wunderschoen.

Abgesehen von den Dingen, die mir im Moment so passieren... Meine Befindlichkeit ist gut, auch wenn ich noch nicht weiss, wo ich als naechstes hingehen moechte. Bzw. ich weiss es schon, ich weiss nur noch nicht wie - hoch zum Cape Reinga.

Insgesamt bin ich ziemlich froh, aus Auckland raus zu sein. Ich habe zwar am Ende interessante und nette Leute kennengelernt, wir haben aber irgendwie eine destruktive Atmosphaere entwicklt und es war gut, dass ich da erst mal raus gekommen bin.
Zudem ist Auckland auch wirklich keine schoene und interessante Stadt, in der man mehr als eine Woche verbringen sollte oder auch moechte. Die Beliebigkeit Aucklands stiftet einen dann zu echt merkwuerdigen Dingen an. Spreche ich kryptisch? Naja, das sind vielleicht auch keine Dinge fuer einen Internet-Blog :)

Von Auckland aus bin ich mit dem Bus nach Paihia gefahren, einer kleinen Schnuckelstadt an der Bay of Islands.
Um euch anschaulich zu machen, wo ich mich befinde: Ich bin im Norden. Grunsaetzlich mal. Die Bay of Islands liegt an der touristischen Ostkueste, waehrend Hokianga Harbour sozusagen das naturbelassene Gegenstueck an der Westkueste ist (dort bin ich im Moment).

Zweifellos: Paihia ist eine wunderschoene Stadt. Klein, aber jede Menge Cafes und Bars. Backpacker-Mekka, sagt der Lonely Planet (die Bibel eines jeden Travellers), und er liegt verdammt richtig: Jede Menge junge Menschen tummeln sich da, davon ein Gutteil deutsch.
Ich kann verstehen, warum viele in Paihia sehr, sehr lange bleiben. Dort laeuft das Leben irgendwie einen Tick sorgenfreier ab als anderswo, man muss sich ziemlich wenig Gedanken um nichts machen und ein Tag ist so schoen wie der andere.
Ich moechte auch auf jeden Fall noch mal hin, aber ich glaube, ich muss aufpassen, dass mich die verzauberte Atmosphaere dort nicht dazu verleitet, laenger zu bleiben, als ich eigentlich vorhatte (wodurch ich ja einen anderen Teil von NZ verpassen wuerde, wahrscheinlich, den ich nicht verpassen moechte).

Aber jetzt erst mal Opononi.
Von Paihia nach Opononi bin ich getrampt, was eine super Sache und ueberhaupt nicht gefaehrlich war. Eine tolle Erfahrung, wirklich. Habe viele Leute getroffen (bin in sechs verschiedenen Autos gesessen) und einiges ueber die Menschen gelernt (was ja der Hauptgrund ist, warum ich in Neuseeland bin). Zwar waren nicht alle diese Menschen so ganz mein Fall, dennoch: Tolle Erfahrung, jederzeit wieder! (Auch wenn bestimmt manche den Reiz der Sache nicht ganz nachvollziehen koennen. Hallo Mama *wink*)

Ansonsten gibt es im Moment nicht besonders viel zu berichten. Ich nehme etwas zu, da ich so gut wie keinen Sport mache, aber das ist egal, irgendwie.
Ich fuehle mich wohl, bis jetzt verlaeuft meine Reise super und ungefaehr so, wie ich mir das vorgestellt habe (abgesehen davon, dass ich eigentlich keine richtige Vorstellung davon hatte, was auf mich zukommen wuerde), ich lerne viel ueber mich selber und ueber andere.

Ein tiefsinniges Ende - jetzt gibt es Abendessen, denke ich. Chrissie kocht super vegetarisch und verarbeitet dabei viel Gemuese, von dem ich bisher noch nicht einmal den Namen kannte.
Anna-Lena, ich koche fuer dich wenn ich zurueck bin! :)

Eure reiselustige Lilly

Montag, 12. Oktober 2009

Cocktails ueber den Wolken


Vorgestern hatte ich den dekadentesten Tag seit langem.
Ich bin mit ein paar Leuten den Sky Tower hochgeklettert (200m etwa!), nachdem ich ewig (OK: eine Woche) auf gutes Wetter gewartet habe, um gute Sicht zu haben.

Wir hatten die grandiose Idee, im Sky Cafe Cocktails zu schluerfen - das war gar nicht so teuer, wie man meinen koennte. Und ne super Erfahrung, hab mich echt richtig gut gefuehlt :)
Morgen verlasse ich Auckland. Ich bin nicht traurig...

Samstag, 10. Oktober 2009

Auckland langweilt, ab in den Norden!


So langsam habe ich mich hier wirklich richtig eingelebt.
Ich lebe seit einer Woche in einem super Hostel, Ponsonby Backpackers, mit wirklich sehr netten und freundlichen Leuten - es ist schoen, hier immer reinkommen zu koennen und jemanden zum quasseln zu haben. Wie in einer Art riesigen, dynamischen WG.
Ich habe schon viele Arten von Menschen kennengelernt, die meisten davon richtig interessant. Die langweiligsten sind die, die mir am aehnlichsten sind: Deutsche, die auch grade fertig sind mit dem Abitur und rumreisen wollen. Gaehn! Das kenn ich alles schon.
Ansonsten: Sexy Franzosen, kiffende Surfer, Schotten und Iren mit schrecklichem Akzent, planlose Chaoten und zielstrebige Karrieristen (ja, auch die trifft man in einem Hostel!)... Wirklich viele Deutsche, was seine Vor- und Nachteile hat.
Staendig ist jemand da, der Lust hat, einen Kaffee oder ein Bier zu trinken. Zwar sind die meisten Bekanntschaften ziemlich fluechtig (das liegt wohl in der Natur der Sache; jeder macht, auf die Lange Sicht hin, sein Ding und die meisten reisen alleine, wie ich, bin total gluecklich allein!), aber es entwickeln sich viele interessante Gespraeche mit Leuten aus unterschiedlichen Kulturen.

Das Wetter: Heute ist der erste richtig schoene Tag, blauer Himmel und Sonnenschein (das heisst auch: Eincremen mit LSF 30 wg. dem Ozonloch), deswegen will ich heute das hoechste Gebaude der suedlichen Hemisphaere entern, den 200m und noch mal was hohen Sky Tower, der Aucklands Downtown (wenn man das so nennen kann) dominiert, und abermals einen Ueberblick ueber Auckland und sein Umland bekommen.

Die lezten Tage war es entweder windig oder regnerisch oder beides. Mittlerweile habe ich aber herausgefunden, dass Auckland bei schoenem Wetter auch nicht arg viel ansprechender waere als es bei schlechtem Wetter ist.
Es ist merkwuerdig: Das hier ist die groesste Stadt in Neuseeland und trotzdem so beliebig, gesichtslos und austauschbar wie es meinetwegen Bielefeld, Rostock oder Duisburg in der allgemeinen Wahrnehmung sind.
Der Hafen kann es nicht herausreissen, obwohl mein Harbour Cruise, den ich vor ein paar Tagen gemacht habe, eine schoene Erfahrung war. Das einzig wirklich besondere an Auckland ist, dass es wahrscheinlich die einzige Stadt ist, auf die das Adjektiv knubbelig passt. Gebaut auf ueber 50 Vulkankegeln geht es staendig auf und ab; von oben besehen ragen lauter kleine Blobbs aus dem Haeusergewirr.
Ich mache Touristenkram, zB war ich schon in zwei ziemlich guten Museen (einmal Kunst und einmal so ne Art Nationalmuseum mit Generalueberblick ueber Maorigeschichte, Flora und Fauna und die verschiedenen Kriege Neuseelands), durchsetzt mit Organisatorischem. Ich habe jetzt meine Bankkarte (sie ist huebsch!) und weiss, wo ich nach meinem Aufenthalt in Auckland hingehen werde (WWOOFING im Norden).

Auckland... Es gibt einige wirklich schicke, alternativ angehauchte Boutiquen, kleine Laeden, Gallerien und Book Shops hier; erfreulicherweise auch direkt vor der Haustuer (Ponsonby ist sozusagen das alternative Ausgehviertel Aucklands, auch wenn es vom Flair her niemals an Camden Town o. ae. heranreichen koennte).
Das Nachtleben enttaeuscht mich etwas, auch wenn ich jetzt schon einige Male nett mit lustigen Leuten aus war. Ein lauter Abend voller Bier in einem verqualmten Pub mit Livemusic, ein anderer in schicken Bars mit Sektcocktails, happy hour all night long.

Alles in allem habe ich eine super Zeit und fuehle mich wohl, auch wenn Auckland die Sinne nicht besonders fordert. Ist vielleicht aber auch ganz gut, um in Neuseeland ankommen zu koennen. Man muss sich nicht auf die Stadt konzentrieren, sondern kann auch Zeit mit sich selbst verbringen.
Heimweh? Bis jetzt immer noch nicht. Vermisse manche Gesichter, Gespraeche, aber all das Neue hier ist ne ziemlich gute Alternative.
Ich wuensche meinem Daheimgebliebenen alles Gute aus der Fremde,
es gruesst die reiselustige Lilly

Sonntag, 4. Oktober 2009

Handynummer in Neuseeland

Klein-Lilly hat sich soeben eine neuseelaendische SIM-Karte zugelegt.
SMS-verschicken damit kostet nach Deutschland nur etwa 5 cent, ich schreib euch also mal :) Anrufen nur ca. 25 cent.
Was ich nicht fassen kann: Dass das beinahe billiger ist als mein deutscher normaler Handyvertrag.

Ach ja, die Nummer, damit ihr euch auch mal bei mir melden koennt: 0064226397511... Probierts aus, obs auch wirklich funktioniert! Billigvorwahlen bitte selbst heraussuchen!

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Hong Kong! Kulturschock und Faszination VS. ein regnerisches Auckland

So, die Reise hat begonnen!
Ich komme gerade aus dem wirklich unbeschreiblichen Hong Kong und bin jetzt am vorlaeufigen Ziel angekommen, Auckland.
Hong Kong... Hong Kong war der Hammer, ueberall Menschen, Autos, Hektik, Lichter, verschiedene Gerueche und ein wahnsinniger Laerm ueberall.
Auckland dagegen kommt mir erst mal (obwohl diese Stadt ja auch immerhin ueber die eine oder andere Million verfuegt) ziemlich beschaulich vor. Man muss zugute halten: Es ist Sonntag, wenn ich eine Stadt waere, wuerde ich da vielleicht auch ein bisschen runterfahren. Hong Kong wuerde das natuerlich anders gestalten, aber da war es sowieso in ziemlich vieler Hinsicht ANDERS.

Von Anfang an... Am Donnerstag ging meine Reise los. Alles hat prima geklappt, am Flughafen in Frankfurt habe ich dann gleich den Menschen kennengelernt, der mir von da ab etwa drei Tage lang kaum von der Seite gewichen ist: Dimi. Hallo Dimi *wink*
Er hat mir rehaeugige Unsicherheit bescheinigt und beschlossen, sich um mich zu kuemmern. Im Nachhin besehen war das schon eine ziemlich gute Sache, da ich mich ansonsten in Hong Kong bestimmt in die eine oder andere Bredoille gebracht haette. Und so ein Medizinstudent kommt da viel besser durch als armes, kleines Lilly, das ihre Selbststaendigkeit ja schliesslich auch erst mal lernen muss.

Ich kann jedem nur empfehlen mit Cathay Airways zu fliegen - super Airline. Tip Top Service inklusive eine Auswahl an etwa 100 Filmen. Als ich das letzte mal Langstrecke geflogen bin, waren das gerade mal drei; und das ohne Starten und Stopppen wann man will!
Fliegen war super. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefuehl, nicht wir wuerden uns mit geschaetzten 300 km/h in der Luft fortbewegen, sondern wir hingen an Schnueren in der Luft, gehalten von grosser Hand, und die Welt bewegte sich unter uns fort.
Irgendwie stimmt das ja auch ein bisschen.



In Hong Kong angekommen waren wir natuerlich erst einmal ganz schrecklich verjetlagt und kulturgeschockt. Wir sind auf The Peak gefahren, ein Berg mit super Aussicht auf die Stadt und ihre zahlreichen Hochhaeuser - die wir aber leider nicht entsprechend wuerdigen konnten, da der Jetlag einen ganz negativen Effekt auf unsere Augenoffenhalten-Faehigkeit hatte.
Deswegen ein Mittagsschlaf im Hostel, danach Shopping in Causeway Bay, ein Viertel in Hong Kong, das den sowieso schon ziemlich kranken Durchschnitt noch einmal weiter treibt in der Crazyness-Skala. Der Hammer. Ich habe mir zwei Hemden zugelegt und sehe jetzt wahlweise wie Kurt Cobain oder der Holzfaeller im Walde aus.
Am Abend sind wir (man liest: immer wieder wir. Dimi und ich waren merkwuerdigerweise wirklich die ganze Zeit zusammen! Wieso?!) dann noch mit einem Kollegen von ihm aus, in der kranksten Ausgehstrasse, die ich jemals gesehen habe. Dort alleine hat es wahrscheinlich mehr Bars, Pubs und Clubs als in ganz Baden-Wuerttemberg zusammen! Eine gute Erfahrung; auch, weil dieser Mensch, Matthew, ein originaler Hong Kong-Chinese war und uns so einiges ueber die Stadt sagen konnte, das wir vielleicht sonst nicht erfahren haetten. Hat auf jeden Fall geholfen, das, was sich da in so einer unglaublichen Lautstaerke und vor allem Geschwindigkeit um mich herum abgespielt hat, besser zu verstehen.
Am naechsten Morgen sind wir dann nach Kowloon, dem Festlandteil von Hong Kong (die Stadt ist aufgeteilt in die, so wuerde ich das zumindest einteilen, etwas hippere Insel und das etwas bodenstaendigere Festland), wir waren auf dem Jademarkt, jetzt bin ich also noch stolze Besitzerin eines schoenen gruenen Armbands.
Dannach musste ich auch schon wieder weiter zum Flughafen, waehrend Dimi, der nach Sydney weitergeflogen ist, noch einen ganzen halben Tag mehr in dieser Wahnsinnsstadt verbringen durfte (worueber ich ziemlich eifersuechtig bin, waere gerne noch bisschen laenger dort geblieben). Mein zweiter sehr langer Flug innerhalb kurzer Zeit hat sich auch sehr angenehm gestaltet, ich bin am Fenster gesessen und hatte Blick auf den groessten und vor allem hellsten und weissesten Mond meines bisherigen kurzen Lebens. Zudem ist mein Nebensitzer nicht aufgetaucht und ich hatte wirklich Platz, konnte viel schlafen und im Moment spuere ich den Jetlag gar nicht.

Auckland hat mich erst mal ziemlich zurueckhaltend begruesst, regnerisch, kalt, ungemuetlich. Schade. Trotzdem ein Wahnsinnsgefuehl endlich hier zu sein und GUT, dass ich keine Probleme mit dem Visum und z. B. der vorgeschriebenen mitzubringenden Geldmengen bekommen habe. Mittlerweile habe ich noch eindruecklicher als bisher schon gelernt, dass weiblich sein und nett gucken einem einige Unangenehmlichkeiten ersparen kann (und so ein Satz von mir! Der Hammer, ich werd noch voll die Tussi :) )

Jetzt habe ich noch einen ganzen schoenen Mittag vor mir und werde bisschen die Stadt angucken gehen, vielleicht kann sie ihren eher mittelmaessigen Eindruck ja wieder wettmachen. Bei mir im Dorm liegt nur ein miesgelaunter Koreaner auf dem Bett, der die Ansicht vertritt, Auckland sei eine Stadt, die die Zeit nicht lohne. Abgesehen davon vertritt er glaube ich nicht sonderlich viele Ansichten. Tut mir leid, aber die Asiaten kommen mir nicht nur aeusserlich alle ziemlich gleich vor, sondern auch die Innereien gleichen sich sowohl im einen wie im anderen Sinne erheblich.

Zu meinen Befindlichkeiten, die vor lauter Beschreiben etwas zu kurz gekommen sind: Ich fuehle mich bis jetzt sehr wohl in der Fremde, bin zwar bisschen traurig, aber bis jetzt gab es noch keine Sekunde, in der ich mich zurueckgewuenscht haette nach Deutschland. Ich bin ueberzeugter denn je, dass ich hier die beste Zeit meines jungen Lebens verbringen kann.

Soweit von mir, ich hoffe, es geht euch gut in Deutschland oder wo auch immer, hinterlasst mir einen Kommentar oder schreibt eine Mail, ich wuerde mich freuen.
Bilder von Hong Kong habe ich einige, ich weiss nur leider grade nicht, wie ich die hochladen kann, aber das schaffe ich!

Adios amigos, die reiselustige Lilly

PS: Das mit den Bildern hat wohl jetzt funktioniert :)

Dienstag, 22. September 2009

Reisefieber!! - und was sonst noch so ansteht

Puuuh, jetzt ist die Zahl der Tage EINSTELLIG. Freu mich schon tierisch auf Hong Kong (mit tierisch meine ich: wahnsinnig!! Endlich wieder skyscrapers sehen! Information am Rande: In Hong Kong alleine wohnen mehr Menschen als in ganz Neuseeland zusammen... Kulturschock folgt auf Kulturschock!), ansonsten plagen mich auch gemischte Gefühle. So eine große Reise alleine!
"Mensch Lilly, da hast du dir ja was vorgenommen" hat auch meine liebe Kollegin Katharina letztens gesagt. Schon wahr. Und dann auch noch so lange!
Der einzige Trost ist, dass ich ja jederzeit nach Hause kommen kann, wenn ich absolut keine Lust mehr verspüre, mich alleine in der Fremde durchzuschlagen... Bzw. was heißt der einzige Trost? Mehr als diese Gewissheit brauche ich ja auch gar nicht, im Grunde freue ich mich ja wie eine Wahnsinnige darauf, endlich einmal komplett auf mich selbst gestellt zu sein und testen zu können, wie weit ich alleine mit mir selber, ohne Unterstützung von außen, in einem fremden Land mit fremder Sprache komme.
Im Grunde bin ich also Grenzgängerin, sonst nichts, hab mir nur einen ungewöhnlichen Ort weit weg ausgesucht, um an besagte Grenzen zu kommen und gehe etwas kompromissloser an mich selbst heran als andere es vielleicht täten :)

Abgesehen von der metapraktischen Analyse meines Working Holiday-Jahres am antipoden Arsch der Welt... bin ich gerade echt geschlaucht vom Arbeiten - weniger von der tatsächlichen physischen Belastung als von der ewigen Widerkehr des immer Gleichen.
Bzw. der Witz an der Sache ist (mit Witz meine ich: das, was mein Gehirn am meisten lahmlegt), dass mir durch meine Arbeit in der Bäckerei mit immer anderen Arbeitszeiten, Kollegen, Produkten und, vor allem, Kunden selbst vorgaukele, dass es eben nicht immer dasselbe in Endlosschleife ist, mit dem ich mich beschäftige, sondern dass jeder Tag etwas Neues und vielleicht sogar Überraschendes bieten kann. So langsam kommt aber die (bittere?) Erkenntnis - dem ist nicht so.
Und ich bin wirklich, wirklich froh, wenn ich da raus bin (eben nicht nur, weil es danach straight nach Neuseeland geht :) ), da diese geistige Lähmung, in der ich mich gerade befinde, dadurch (hoffentlich/ wahrscheinlich) gestoppt wird. Mir fällt dieser Schwebezustand im Moment wirklich schwer, gleichwohl ich weiß, dass er sich bald von selbst beendet.

Kleiner Lichtblick am Rande: Ich hab mir meinen Super-Windbreaker tatsächlich bestellt (ich konnte mir eigentlich auch nie so richtig selbst vorlügen, dass ich es nicht tun würde) und bin auch super-glücklich mit ihm. Was es noch zu beweisen gilt: Did it worth the price? Das Wetter ist im Moment zu gut, um die Probe aufs Exempel zu machen. Der Herbst zeigt sich von seiner schönsten Seite, es altweibersommert.
Morgen vielleicht eins der letzten Male, ein letztes Mal joggen, um dies auszukosten?
Gute Nacht! wünscht die reiselustige Lilly

PS: Freue mich gerade beim zweiten Durchlesen des Blogs über meine gelungenste Alliteration seit langem... Wer findet sie auch? *grins*

Montag, 14. September 2009

Reisevorbereitungen... Langsam wirds Zeit

Mal zählen, wie lange ist es noch bis zu meinem von mir mittlerweile viel bedachten Abflug nach Neuseeland? Der 1. Oktober, so langsam rückt er näher. Siebzehn Tage, kaum zu fassen, jetzt reichen sogar meine Hände und Zehen schon aus, um mir die verbleibende Zeit anschaulich zu machen.

Reisefieber? Hmm, ja. Aber noch nicht so richtig - Ich schätze, das wird eher noch zunehmen. Die eine oder andere Stunde an Schlaf hat mich meine große Reise schon gekostet, vom großen Gebibber bin ich aber - bis jetzt zumindest - verschont geblieben.
Vielleicht wiege ich mich selbst auch ein wenig in der beruhigenden Sicherheit, alles ganz gut organisiert zu haben; zumindest die Aspekte der Reise, die ich via Internet und Kreditkarte vorausbestimmen kann. Flug, Visum etc, alles kein Problem. Ich weiß, was ich in Hong Kong gerne tun würde (auch wenn ich dort um 01:00 Uhr deutscher Zeit ankommen werde) und wo ich die ersten Nächte in Auckland verbringe. Wen es interessiert: Ponsonby Backpackers im angeblich hippsten Viertel der Stadt, ich werde es auf mich zukommen lassen müssen.
Hoffentlich ist es da schön (Wenn nicht: Ist ja eh nur für eine extrem kurze Zeit, die zehn Tage, die ich etwa in Auckland bleiben möchte, kann ich auch woanders verbringen) und ich lerne gleich viele nette Menschen kennen, die in etwa dasselbe vorhaben wie ich.
Das wäre: Zunächst zum Cape Reinga fahren werde (Bloß wie? Alleine und auf eigene Faust werde ich Auto-Desinteressierte mir bestimmt keines kaufen) und mir am nördlichsten Punkt des Landes den Wind um die Nase wehen lassen. Nach einem Monat etwa soll ein Wwoof-Aufenthalt in den Northlands oder in der Umgebung von Auckland folgen. Oder ich arbeite richtig, was den Vorteil hätte, dass es Geld brächte - worauf ich aber Gott sei Dank nach meiner Kalkulation in diesem Status der Reise nicht angewiesen wäre.
Ich hab ja auch nicht vor, meine Geldreserven wieder mit nach Deutschland zu nehmen, wenn ich plane, in Neuseeland die vorerst beste Zeit meines noch jungen Lebens zu verbringen. Und das ist nun mal mit Geld wesentlich einfacher als ohne :) ... Wenn auch nicht unmöglich, natürlich, das werde ich früher oder später wahrscheinlich auch merken (müssen).

Im meinem Kopf geht es meiner Reise also schon mal richtig gut, mal gucken, ob sich das in drei Wochen genau so ergibt. Toi toi toi!

Soweit von mir, ich wollte einfach den Blog mal gestartet haben, um auch vor der Abreise schon darauf verweisen zu können.
Was ich noch tun muss vor der Abreise: Mir eine Regenjacke zulegen. Mit Überraschung habe ich festgestellt, dass ich die letzte wohl ungefähr in meiner Grundschulzeit besessen habe und trotzdem jahrelang ein wunderbar trockenes Leben gelebt habe. Da ich aber außer einem Fleece keine weiteren dickeren Jacken nach Neuseeland mitnehmen möchte und das Wetter doch leicht unbeständig und feucht zu sein scheint, muss ich meinen regenjackenfreien Zustand beenden. Hab mir sogar schon eine ausgesucht im schrecklich verführerischen frontlineshop, doch für den Namen Mazine soll ich 100 Euro bezahlen. Muss ich mir noch genauer durch den Kopf gehen lassen, ob es mir das wert ist, gleichwohl ich ja nicht mehr sooo viel Zeit dafür habe. Naja, morgen treff ich (wahrscheinlich) meine definite Entscheidung.

Jetzt wird Abendgegessen, e noho ra (das war Maori) und auf Wiedersehen,
die reiselustige Lilly